Ein Überblick über die Geschichte, Highlights und Gewinner der Winter X Games von 1993 bis heute.
Wer weiß worüber wir heute schreiben würden, wenn es die X Games nicht geben würde. Die 23. X Games fanden gerade in Aspen statt und das ist für uns Grund genug, euch einen Überblick über die Geschichte, Highlights und die Gewinner der Winter X Games der vergangene Jahre zu liefern. Enjoy!
Timeline der Winter X Games
1993
Das Management des US-amerikanischen Sportsenders ESPN beschließt Mittel für ein Actionsportevent zu Verfügung zu stellen.
1994
Am 12. April 1994 findet in New York City eine Pressekonferenz statt. ESPN verkündet die Austragung der ersten X Games im kommenden Jahr in Rhode Island.
1995
Vom 24. Juni bis zum 1. Juli finden die ersten X Games in Newport, Province, Middeltown und Mount Snow statt. Es werden 27 Veranstaltungen in 9 unterschiedlichen Kategorien ausgetragen (u.a. Bungy Jumping, Eco-Challenge, Skating, Skateboarding, Sportklettern, Skysurfing, Street Luge, Bike und diverse Wassersportarten). Mit insgesamt 198.000 Zuschauern wird das Event zu einem vollen Erfolg. Die Veranstalter kündigen eine Wiederholung der Extreme Games für die nächsten Jahre an.
1996
ESPN ändert den offiziellen Namen von Extreme Games zu X Games. Big Bear in Kalifornien wird als Austragungsort für die ersten Winter X Games festgelegt. Die Disziplinen sind Snowboarding, Eisklettern, Snow Mountain Bike Race, Shove Race und ein Crossover Multi-Sports-Event.
1997
Vom 30. Januar bis zum 2. Februar finden die ersten offiziellen Winter X Games in Kalifornien statt. Das Spektakel wird in 198 Länder übertragen.
1998
Crested Butte, Colorado, wird zum Austragungsort der Winter X Games II bestimmt. Freeski, Snowmobile, Snowcross und Skiboarding zählen zu den neuen Disziplinen.
1999
Die Winter X Games III finden erneut in Crested Butte statt. Woman Freeski ist als neue Disziplin dabei.
2000
Die Winter X Games IV feiern ihr Debüt an der Ostküste am Mount Snow, Vermont. Als neue Disziplin kommt Snowboard Superpipe.
2001
Vom 1. Februar bis zum 4. Februar finden die Winter X Games V erneut in Vermont statt. Big Air feiert als neues Disziplin sein Debüt.
2002
Zum ersten Mal finden die Winter X Games VI in Aspen, Colorado statt. Ski Slopestye und Ski Superpipe zählen zu den neuen Disziplinen. Das komplette US Olympics Team tritt in der Superpipe an. Am 28. Mai kündigt ESPN die ersten X Games Global Championships an.
2004
Die Winter X Games VIII finden zum 3. Mal in Aspen statt. ESPN einigt sich mit dem Veranstalter auf einen Vertrag für Aspen als Austragungsort bis 2007. Im selben Jahr feiern die Sommer X Games ihr 10-jähriges Jubiläum in Los Angeles. Mit Nico Zacek ist der erste deutsche Athlet bei dem Event mit dabei. Er belegte im Slopestyle Contest den 18. Platz. Es war sein einziger Auftritt bei den X Games und bis heute gibt es keinen anderen deutschen Athlet, der bei den X Games im Slopestyle angetreten ist.
2005
Woman Ski Superpipe wird als Disziplin aufgenommen.
2007
Bei den Winter X Games IX in Aspen wird das erste Mal mit Mono Ski X ein Behindertensport als Disziplin aufgenommen. Der Vertrag mit Aspen als Austragungsort wird verlängert.
2009
Bei den Winter X-Games XIII präsentiert Aspen eine neue, 22ft (6,7m) Superpipe. Woman Ski Slopestyle und Snowmobile Next Trick ergänzen die Wettbewerbsliste.
2010
Zum ersten Mal finden internationale Winter X Games statt. Austragungsort ist Tignes in Frankreich.
2012
Die Winter X Games XVI werden zum Tribut für Sarah Burke. Die Freeskierin stirbt zwei Wochen vor Beginn an den Folgen eines schweren Trainingsunfall in der Halfpipe.
2013
Die Winter X Games finden zum 12. Mal in Folge in Aspen statt. Im gleichen Jahr hostet München vom 27. – 30. Juni zum ersten Mal die internationalen Summer X Games.
2016
Die Winter X Games XIX finden zum 15. Mal in Aspen statt. Music Acts wie DJ Snake, Kygo, Nas, Run The Jewels, Twenty One Pilot treten auf. Zum ersten mal finden internationale Winter X Games in Oslo statt. Woman Big Air wird als Disziplin aufgenommen.
2017
Lisa Zimmermann holt als erste Deutsche überhaupt eine Goldmedaille bei den X Games in der Disziplin Woman Ski Big Air.
Video: Die Gold Tricks von Lisa Zimmermann aus Deutschland bei den Winter X Games 2017
Aktuelle Disziplinen bei den Winter X Games
Freeski
- Big Air
- Slopestyle
- Superpipe
- Real Ski (Videocontest)
- Knuckle Huck (seit 2020)
Snowboard
- Slopestyle
- Superpipe
- Big Air
- Snowboard X
- Knuckel Huck
- SuperPipe Best Trick (seit 2020)
- Rail Jam (seit 2020)
- Real Snow
Snowmobile
- Freestyle
- Speed & Style
- Snowcross
- Snowcross Adaptive
Winter X Games Real Ski Contest
Seit 2013 ergänzt der X Games Real Ski Videocontest die Wettbewerbsliste der Winter X Games. Ein Rider reicht zusammen mit seinem Filmer ein ca. 1 Minuten langes Edit ein, das von einer Jury sowie einem Fan-Voting bewertet wird.
2013 bis 2015 wurde der Contest unter dem Namen Real Ski Backcountry ausgetragen. Wie der Name es schon verrät, wurden hier ausschließlich Backcountry Sequenzen präsentiert. Zum Start der Winter X Games 2016 änderte sich das Konzept: Backcountry wurde durch Street Skiing ersetzt.
2017 erweiterten die Veranstalter die Wettbewerbslist (das erste und einzige mal) um die Kategorie Real Mountain: Hier traten Nordamerikas bestes Skigebiete gegeneinander an und Jackson Hole Mountain Resort (Wyoming) konnte sich mit seinen Natural Terrain Features den Sieg sichern.
Nachdem im Jahr 2018 mit Mike Hornbeck sowie Magnus Graner sich gleich zwei der Athleten beim Filmen ihrer Parts verletzen und somit die Qualität der Videos etwas niedriger ist, pushen die Rider im Jahr 2019 Street Skiing auf ein neues Level.
Phil Casabon’s Winning Real Ski Edit 2018
Gewinner der Winter X Games seit 2013
Aspen 2013
Männer
- Ski Slopestyle Nick Goepper (USA)
- Ski Superpipe David Wise (USA)
- Ski Big Air Hendrik Harlaut (SWE)
Real Ski Backcountry Sammy Carlson (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Tiril Sjaastad Christiansen (NOR)
- Ski Superpipe Maddie Bowman (USA)
Aspen 2014
Männer
- Ski Slopestyle Nick Goepper (USA)
- Ski Superpipe David Wise (USA)
- Ski Big Air Hendrik Harlaut (SWE)
Real Ski Backcountry Sammy Carlson (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Kaya Turski (CAN)
- Ski Superpipe Maddie Bowman (USA)
Aspen 2015
Männer
- Ski Slopestyle Nick Goepper (USA)
- Ski Superpipe Simon d’Artois (CAN)
- Ski Big Air Vincent Gagnier (CAN)
- Mono Ski X Chris Devlin-Young (USA)
Real Ski Backcountry Sammy Carlson (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Emma Dahlström (SWE)
- Ski Superpipe Maddie Bowman (USA)
Aspen 2016
Männer
- Ski Slopestyle Jossi Wells (NZL)
- Ski Superpipe Kévin Rolland (FRA)
- Ski Big Air Fabian Bösch (AUT)
- Mono Ski X Jerome Elbrycht (FRA)
Real Ski Will Wesson (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Kelly Sildaru (EST)
- Ski Superpipe Maddie Bowman (USA)
Aspen 2017
Männer
- Ski Slopestyle Øystein Bråten (NOR)
- Ski Superpipe Aaron Blunck (USA)
- Ski Big Air James Woods (GBR)
Real Ski Magnus Graner (SWE)
Frauen
- Ski Slopestyle Kelly Sildaru (EST)
- Ski Superpipe Marie Martinod (FRA)
- Ski Big Air Lisa Zimmermann (GER)
Aspen 2018
Männer
- Ski Slopestyle Henrik Harlaut (SWE)
- Ski Superpipe David Wise (USA)
- Ski Big Air Henrik Harlaut (SWE)
Real Ski Phil Casabon (CAN)
Frauen
- Ski Slopestyle Maggie Voisin (USA)
- Ski Superpipe Maddie Bowman (USA)
- Ski Big Air Sarah Höfflin (SUI)
Aspen 2019
Männer
- Ski Slopestyle Alex Hall (USA)
- Ski Superpipe Alex Ferreira (USA)
- Ski Big Air Birk Ruud (NOR)
Real Ski Phil Casabon (USA) / Brady Perron (USA)
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Frauen
- Ski Slopestyle Kelly Sildaru (EST)
- Ski Superpipe Cassie Sharpe (CAN)
- Ski Big Air Mathilde Gremaud (SUI)
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Aspen 2020
Männer
- Ski Slopestyle Colby Stevenson (USA)
- Ski Superpipe Alex Ferreira (USA)
- Ski Big Air Henrik Harlaut (SWE)
- Ski Knuckle Huck Colby Stevenson (USA)
Real Ski 2020 Jake Mageau (USA)
Das Winning Video vom X Games Real Ski 2020 Contest von Jake Mageau (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Kelly Sildaru (EST)
- Ski Superpipe Kelly Sildaru (EST)
- Ski Big Air Tess Ledeux (FRA)
Ausführliche Nachberichte mit allen Ergebnisse, Bildern sowie Videos findet ihr seit 2016 hier bei uns:
Die Winter X Games Europe
2010 durften sich die Fans der X Games auf gleich zwei Winterausgaben freuen. Als Veranstaltungsort für die erste europäische Ausgabe wurde Tignes in den französischen Alpen ausgewählt. Zu den Disziplinen gehörten Slopestyle sowie Superpipe (Ski & Snowboard) für Frauen und Männer. 2011 wurde Snowmobile als Sport mit aufgenommen und die dritte Ausgabe 2013 konnte mit 117.000 Zuschauern weltweit einen neuen All-Time Winter X Games-Zuschauerrekord aufstellen.
Nach drei Jahren Europa Abstinenz feierte Oslo 2016 seine Premiere als X Games Austragungsort. Zum ersten mal in der X Games Geschichte fanden Sommer sowie Winter Competitions zur gleichen Zeit in der gleichen Stadt statt (Snowboard, Ski & Skateboarding). Das Event beinhaltete zwar keinen Slopestyle Contest mehr, dafür gab es den ersten Woman’s Ski Big Air Contest in der Geschichte der X Games.
2017 zogen die Spiele von Oslo nach Hafjell (Norwegen) und auch der Slopestyle Contest fand wieder statt – dafür allerdings nicht mehr der Superpipe Wettbewerb. Ein Jahr später, 2018, wurde Fornebu (Norwegen) zum Host der X Games Europe (wieder Sommer und Winter) ernannt. Die Veranstalter nahmen Street Skateboarding wieder auf, cutteten dafür aber leider den Slopestyle- und Superpipe-Contest.
Alle Gewinner der Winter X Games Europe
Frankreich (Tignes) 2010
Männer
Ski Slopestyle Tom Wallisch (USA)
Ski Superpipe Kevin Rolland (FRA)
Frauen
Ski Slopestyle Kaya Turski (CAN)
Ski Superpipe Jen Hudak (USA)
Frankreich (Tignes) 2011
Männer
Ski Slopestyle JF Houle (CAN)
Ski Superpipe Kevin Rolland (FRA)
Frauen
Ski Slopestyle Kaya Turski (CAN)
Ski Superpipe Sarah Burke (CAN)
Frankreich (Tignes) 2013
Männer
Ski Slopestyle Bobby Brown (USA)
Ski Superpipe Torin Yater-Wallis (USA)
Frauen
Ski Slopestyle Kaya Turski (CAN)
Ski Superpipe Rosalind Groenwoud (CAN)
Norwegen (Oslo) 2016
Männer
- Ski Superpipe Torin Yater-Wallace (USA)
- Ski Big Air Hendrik Harlaut (SWE)
Frauen
- Ski Superpipe Cassie Sharpe (CAN)
- Ski Big Air Tiril Sjastad Christiansen (NOR)
Norwegen (Hafjell) 2017
Männer
- Ski Slopestyle Øystein Bråten (NOR)
- Ski Big Air Hendrik Harlaut (SWE)
Frauen
- Ski Slopestyle Johanne Killi (NOR)
- Ski Big Air Mathilde Gremaud (SUI)
Hier findet ihr alle Ergebnisse der X Games in Norwegen 2017
Norwegen (Oslo) 2018
Männer
- Ski Big Air Birk Ruud (NOR)
Frauen
- Ski Big Air Jennie-Lee Burmansson (SWE)
Norwegen (Oslo) 2019
Männer
- Ski Big Air Alex Hall (USA)
Frauen
- Ski Big Air Tess Ledeux (FRA)
Norwegen (Hafjell ) 2020
Männer
- Ski Slopestyle Andri Ragettli (SUI)
- Ski Big Air Antoine Adelisse (FRA)
- Ski Knuckle Huck Alex Hall (USA)
Frauen
- Ski Slopestyle Maggie Voisin (USA)
- Ski Big Air Megan Oldham (CAN)
Facts über die X Games
Verschiedene interessante Fakten über die X Games.
Die erfolgreichsten Athleten
Der erfolgreichste Sportler der X-Games ist ohne große Überraschung Shaun White. Er gewann ganze 15x Gold, 5x Silber und 3x Gold. Wer der erfolgreichste Athlet auf Skiern ist, dürfte wohl auch nicht groß überraschen: Tanner Hall. Ihm gehören 7 Gold- und 4 Silbermedaillen.
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Bei den Frauen darf sich Jamie Anderson mit dem Titel “most decorated woman in X Games history” schmücken. Sie gewann 5x Gold, 7x Silver und 3x Bronze – bis jetzt.
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Rekorde bei den Winter X Game
Mit gerade einmal 13(!) Jahren gewann die Estländerin Kelly Sildaru 2016 Gold im Ski Slopestyle. Sie ist damit die jüngste Winter X Games Gewinnerin aller Zeiten.
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X Games und WADA
Die Athleten der X-Games (Sommer & Winter) sind zu keinen Dopingtests verpflichtet, was der Generaldirektor der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) David Howman und IOC Präsident Thomas Bach stark kritisieren.
ESPN kommentiert ihre Entscheidung so:
“Seit Beginn dieses Projekts und in Übereinstimmung mit der Vereinbarung, die für X Games getroffen wurde, haben wir konsequent kommuniziert, dass X Games eine unabhängige Veranstaltung mit eigenen Richtlinien für Wettbewerb und Athletenbeteiligung ist”
Die X Games werden zwar nicht direkt von einer Cannabis Firma gesponsort, trotzdem ist es kein Geheimnis, dass das Kraut bei dem ein oder anderen Athleten große Beliebtheit erfährt. Tanner Hall kooperiert zum Beispiel seit 2016 mit der Firma Black Roll Originas und Elliot Sloan fuhr 2017 seinen Goldrun in Skateboard Big Air während er das Shirt seines Sponsors Weedmaps trug. 2014 wurde Gras in Colorado legalisiert und angeblich ist Aspen sogar die Stadt mit der höchsten Cannabis-Store-Dichte im Staat. Offiziell ist der Konsum von Cannabis auf dem Gelände der X Games aber natürlich verboten.