Test: Die 10 besten Freetouring Ski 2023/2024

Freetouring Skier, also breitere, auf Abfahrt fokussierte Skitour-Modelle, gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Hier sind unsere Top 10 Empfehlungen nach dem großen Skitest in Hintertux.

Was gibt’s neues im Freetouring Bereich 2023/2024

Bei den Freetourern gibt es eigentlich jedes Jahr spannende Kandidaten, die mit komplett neuen oder innovativen Kons­truk­tionen beim Test den gewohnten Rahmen sprengen. So war es auch im letzten Winter, als wir an drei Tagen am Hintertuxer Gletscher mit dem Stuff der kom­menden Saison einen visio­nä­ren Blick in die Ski-Zukunft erhaschen durften.

Und was konnten wir da sehen?

Auffällig war, dass einige der Brands weniger Carbon verbauen oder gleich komplett auf das leichte, aber poröse Material verzichten – sei es aus ökologischen oder auch aus per­for­mance­technischen Grün­den. Das ist erstaunlich, denn gerade die Mo­delle der leichten Freerider haben doch in der Vergangenheit maßgeblich dazu beigetragen, dass Carbon aus dem Skibau kaum mehr wegzudenken ist.

Dass man mit einer feinen Abstimmung des Holzkerns und Versteifungen aus Basalt oder Flachs ebenfalls leichte und leistungsstarke Free­tourer herstellen kann, beweisen der „Pure Tour 100“ von Scott oder der „M-Tour 108“ von Dynastar.

Ob sich diese Entwicklung auch auf die Freeride-Modelle ausweitet, wird sich zeigen. Erfreulich wäre diese neue Richtung in Bezug auf eine nachhaltigere Produktion allemal.

Test: Die 10 besten Freetouring Ski 2023/2024

Armada Locator 104 2024

Was ist neu am Armada Locator 104 2024?

Den Armada „Locator 104“ gibt es schon seit letztem Winter, weshalb der Ski baugleich zu seiner ers­ten Saison gelassen wurde. Eine Leistungs­stei­gerung wäre bei der tadellosen Performance ohnehin nur schwer umzusetzen gewesen.

Performance & Testeindrücke

Wie kann Armada gleichzeitig Abfahrtsleistung und Aufstiegseffizienz aufrechterhalten? Natürlich durch die Konstruktion des „Locator 104“! Und zwar durch einen Karuba-Holzkern, der sowohl von einer Carbon-Verstärkung als auch von einer Titanal-Bindungsplattendämpfung unterstützt wird.

Der ausgeprägte Tip-Rocker ermöglicht es den Skiern, über den weichen Powder zu fliegen und alles unter Kontrolle zu halten, während die Vorspannung Energie und Kantenhalt bietet, wenn harter Schnee die Flugbahn kreuzt. Der Tail-Rocker sorgt für Manövrierfähigkeit und gibt die Kurve vereinfacht gesagt in jeder Situation sanft und einfach frei

Fazit

Wenn es so etwas wie „Alltags-Backcountry-Tourenski“ gibt, die sowohl in den besten als auch in den miesesten Bedingungen hervorragend abschneiden, dann ist der 2024er-„Locator 104“ ganz vorne mit dabei.

Black Crows Draco Freebird 2024

Was ist neu am Black Crows Draco Freebird 2024?

Brandneu für die Saison 2024 ist der Black Crows „Draco Freebird“. Der Neuling ist dazu noch der einzige Twintip in der gesamten „Free­bird“-Tourenserie. Er wurde entwickelt, um Powder zu suchen und dabei ein Maximum an Spaß aus dem Tag zu holen.

Performance & Testeindrücke

Der „Draco“ wurde als „Freebird“-Variante in der üblichen Leichtbauweise aller Touring-Modelle konstruiert. Ein Kern aus Pappel- und Paulownienholz wird mit Glasfaser- und Kohlefaser-Stringern verstärkt, die über die gesamte Länge des Skis verlaufen. Mit 15 Prozent Rocker an Tip und Tail bietet er eine angenehme Ma­növrierfähigkeit und Agilität. Die klassische Vorspannung im restlichen Profil spendiert ausreichend Energie und Kantenhalt. Die angenehm abge­stimmte Taillierung dieses Skis rundet den „Draco“ ab, indem sie genau mittig zwischen dem „Corvus Freebird“ und dem „Navis Freebird“ liegt.

Fazit

Der „Draco Freebird“ ergänzt mühelos die bereits le­gendäre „Freebird“-Linie, auch wenn er nicht der leichteste Ski ist. Wenn du aber nach einem leistungsstarken und breiten Twintip suchst, der sich sogar für Touren eignet, bist du hier richtig.

Blizzard Hustle 10 2024

Was ist neu am Blizzard Hustle 10 2024?

Der Blizzard „Hustle 10“ kehrt für 2024 in Design, Kons­truk­tion und Form unverändert zurück.

Performance & Testeindrücke

In einer Zeit, in der Hybrid-Skis und Bindungen immer mehr gefragt sind, verkörpert der „­Hustle 10“ genau diese Vielseitigkeit. Also, wofür sind ­diese Latten nun gemacht? Sind es Tourenski? Sind es Pisten-Ski? Sind es 50/50-Hybrid-Ski für Pisten und Touren? Blizzard zumindest scheint sie in die Tourenski-Kategorie zu stecken.

Schublade hin, Schublade her, auf jeden Fall decken sie einen riesigen Bereich ab: leicht genug zum Tourengehen, aber stark genug, um sportlich zu carven. Das Twintip-Profil mit Rocker in den Spitzen, Vorspannung unter dem Fuß und Rocker im Heck macht den „Hustle 10“ in jedem Gelände äußerst wendig.

Der ausgeprägte Rocker an der Spitze sorgt für satten Auftrieb im Powder. Die Vorspannung unter dem Fuß greift in festen Bedingungen auf den Schnee und liefert gleichzeitig Energie an den Ski, was ihn in allen Arten von Schneeverhältnissen reaktionsschnell macht.

Fazit

Dieser einzigartige Ski verwischt sicherlich die Grenzen zwischen einem Pisten- und Tourenski, weil er beides genauso gut kann wie alles dazwischen.

Dynastar M-Tour 108 2024

Was ist neu am Dynastar M-Tour 108 2024?

Der Dynastar „M-Tour 108“ ist ein fantastisches Beispiel dafür, wie moderne Skibau-Technologie mit Toureneigenschaften verschmilzt. Das neue Modell ist teilweise vom „M-Free 108“ inspiriert, hat aber viele eigene Charakterzüge.

Performance & Testeindrücke

Viele Brands nehmen einfach ein bestehendes Freeride-Modell und reduzieren das Gewicht, aber der „M-Tour 108“ ist eigenständiger als das. Ausschlaggebend hierfür ist der Hybrid-2.0-Kern, der auch in der neuen „M-Cross“-Serie verbaut ist. Darüber hinaus verwenden die Franzosen ihr Polyurethan-Material entlang der Seiten des Skis, um die Ge­schmeidigkeit und den Pop zu steigern, ohne viel Ge­wicht hinzuzufügen.

In Bezug auf den Shape nimmt der Ski etwas mehr vom bestehenden „M-Free 108“ und seiner verspielten und schwimmenden Natur mit. Die Steifigkeit ist beim „M-Tour“ ausgeprägter, und obwohl er nicht den vollen Rocker des „M-Free“ besitzt, schwimmt er vor allem von der Schaufel aus anständig.

Mit 108 Millimetern Breite unter dem Fuß hat er einen 22-Meter-Radius, der den Ski für sein geringes Gewicht angenehm ruhig in der Spur hält.

Fazit

Ein extrem leichter und vielseitiger Ski.

Fischer Transalp 105 CTI 2024

Was ist neu am Fischer Transalp 105 CTI 2024?

Nach dem Launch der komplett neu konstruierten „Ranger“-Kollektion vor zwei Wintern hat Fischer nicht geschlafen und für 2024 eine neue Serie von Tourenskiern eingeführt, die „Transalp CTI“. Die Modelle übernehmen viele Designkonzepte der „Ranger“, jedoch mit einer leichteren Konstruktion für effizientes Tourengehen.

Performance & Testeindrücke

Der breiteste Ski in dieser neuen Serie, der „Transalp 105 CTI“, ist Fischers Freetouring-Waffe. Mit einer soliden Base von 105 Millimetern bietet der Neuling an Powder-Tagen ausreichend Auftrieb, wiegt jedoch nur 3.320 Gramm, was lange Aufstiege kraftsparend ermöglicht.

Die bewährte Shaped-TI-Technologie in Verbindung mit einem Air-Tec-Holzkern und Carbonfasern macht den „Transalp 105 CTI“ nicht nur sehr leicht, sondern auch torsionssteif und stabil.

Allein das Gewicht des Kerns wurde durch eine spezielle Frästechnik um stolze 25 Prozent reduziert, ohne dass die Tor­sionssteifigkeit verringert worden wäre.

Für eine aus­­ge­wogene Performance im Gelände sorgt der Mix aus Rocker an der Schaufel, Vorspannung in der Mitte und einem leicht in die Höhe gezogenen Tail.

Fazit

Der Ski für ambitionierte Freetourer.

Kästle TX104 2024

Was ist neu am Kästle TX104 2024?

Der Kästle „TX103 geht jetzt unverändert in seine dritte Saison und hat sich als feiner Freetourer mit einem breiten Einsatzbereich bewährt.

Performance & Testeindrücke

Der „TX103“ ist der breiteste Ski aus Kästles „TX“-Tourenski-Serie. Die Vorarlberger stecken den Kern in eine Art Socke aus Glas- und Kohlefaser und spendieren zusätzlich noch mal zwei Lagen Tri­axial­glasfasern oben und unten, was die Kon­s­truktion ziemlich robust werden lässt.

Erstaunlich ist, dass der Ski bei einer Länge von 181 Zentimetern mit 3.240 Gramm immer noch angenehm leicht bleibt. Die patentierte Hollowtech-3.0-Technologie von Kästle spart nicht benötigtes Material an der Schaufel ein und macht sie somit leichter, was wiederum positiven Einfluss auf das Rückstellverhalten und die Präzision des Skis hat.

Als weiteres zusätzliches Feature kommt exklusiv in der „TX“-Modellreihe phosphoreszierendes Material zum Einsatz. Der moderate progressive Rocker im vorderen Bereich des „TX103“ sorgt für den optimalen Auftrieb und leichtes Drehen.

Fazit

Der „TX103“ ist ein vielseitiges Backcountry-Werkzeug, das in ruppigem Gelände deutlich gelassener bleibt als die Konkurrenz in derselben Gewichtsklasse.

Nordica Enforcer 104 UL 2024

Was ist neu am Nordica Enforcer 104 UL 2024?

Der „Enforcer 104 Unlimited“ wurde letzten Win­ter gelauncht, doch in unseren Test hat es der unveränderte Nordica erst in seiner zweiten Saison geschafft.

Performance & Testeindrücke

Der Unterschied zwischen der legendären „Free“- und der „Unlimited“-Version liegt allein im gewichtsreduzierten Aufbau, denn der Shape des Freetourers wurde eins zu eins übernommen. Durch die Verwendung eines Pappel-Makroblock-Kerns verwendet der Ski weniger Klebstoff und Epoxid als herkömmliche Ski mit verleimten Holzstreben.

Auf der Unterseite des Holzkerns befindet sich zudem ein vollständiges Carbon-Laminat, das den Ski extrem dynamisch und wendig macht. Oben gibt es eine Glasfaserschicht mit vertikalen Carbon-Streben, die zum agilen Gesamteindruck beitragen.

Durch die Verwendung von Carbon anstelle von Metall wird zudem die Gesamtdämpfung reduziert. Beeindruckend ist, wie gut sich der Ski in weichem Schnee und in anspruchsvollerem Gelände schlägt.

Fazit

Es ist schwer zu glauben, dass dieser Ski als Tourenski konzipiert wurde, aber im Gelände wie auf der Piste so unglaublich vielseitig agiert.

Salomon QST Echo 106 2024

Was ist neu am Salomon QST Echo 106 2024?

Die Salomon „QST“-Modelle sind bekannt für ihre Sprit­zig­keit, ihre Verspieltheit und ihre solide Performance bei unterschiedlichen Bedingungen. Sie besitzen die unheimliche Fähigkeit, sowohl Profis wie Cody Townsend als auch uns Normal­sterb­li­che zu begeistern. Das vermag ebenfalls der brandneue „QST Echo 106“, der im gleichen Shape wie der „QST 106“ aufläuft, aber mit 220 Gramm weniger auf den Hüften daherkommt – pro Ski. Das entspricht einer elfprozentigen Reduzierung.

Performance & Testeindrücke

Dank seines Kerns aus Karuba und Pappel, der Versteifung aus leichtem Basalt und der doppelten Seitenwange agiert der Ski agil und präzise. Durch den Einsatz von Kork in der Skispitze werden Vibrationen wirksam gedämpft. Eine von Kante zu Kante durchgehende Titanal-Einlage unter der Bindung sorgt für maximale Power und besseren Kantengrip auf hartem Schnee.

Fazit

Skifahrer, die sich in der Vergangenheit wegen des Gewichts oder der Steifheit vom „QST 106“ ferngehalten haben, sollten definitiv einen genauen Blick auf den „Echo“ werfen, da er diese potenziellen Hemmnisse auf eine sehr effiziente Weise löst.

Scott Pure Tour 100 2024

Was ist neu am Scott Pure Tour 100 2024?

Im aktuellen Brand Guide hatten wir bereits das Konzept vorgestellt, das hinter dem neuen Scott „Pure Tour 100“ der Schweizer steckt. Der Ski wurde auf zwei Prinzipien aufgebaut, die den Skimarkt dieser Tage anscheinend leiten: Viel­sei­tigkeit und Nachhaltigkeit. Scott zeigt, wie sich diese beiden Trends in nur einem Ski kombinieren lassen. Wenn dieser eine Kandidat mehr kann, benötigt man weniger Alternativen, was letztlich zu insgesamt weniger produzierten Skiern führt.

Performance & Testeindrücke

Das Geheimrezept für diese Allround-Performance steckt beim Scott in seinem kürzeren Radius, dem län­geren Rocker und der neuen Schaufelform. Der Shape dieses Tourenskis wurde so konzipiert, dass er sich für alle Bedingungen und jedes Terrain eignet.

Durch die Verwendung von Flachsfasern anstelle von Kohlenstoff erhält der Ski ausreichend Rebound mit zusätzlicher Dämpfung. Die Konstruktion ermöglicht also eine geschmeidigere Fahrt, während das Flexmuster dank der elastischen Natur von Flachs erhalten bleibt.

Der Kern ist mit teilweise recyceltem Titanal verstärkt, was die Abfahrts- und On-Piste-Leistung des Skis erhöht.

Fazit

Hightech trifft auf Nachhaltigkeit.

Wedze MT90 2024

Was ist neu am Wedze MT90 2024?

Schon im All-Mountain-Test und im Freeride-Test in der letzten Print­aus­gabe konnte Wedze mit einem stimmigen Konzept überzeugen, das wohl nicht den Hardcore-Ripper hinterm Ofen hervorlockt, doch für Normalos mit sehr intuitiven Modellen zu überzeugen wusste. Und das natürlich zu einem kaum schlagbaren Preis. In Hintertux schickten die Franzosen auch den „MT90“ ins Freetouring-Rennen.

Performance & Testeindrücke

Der Ski war mit 90 Millimetern unter der Bindung mit Abstand der schmalste im Test und ist im Grunde genommen kein wirklicher Freetourer. Dennoch waren wir gespannt, wie sich das Modell schlagen würde. Ein voller Karuba-Holzkern in Kombination mit durchgehenden Carbon-Fasern bietet reaktionsfreudige Leis­tung.

Ergänzt durch Tip- und Tail-Rocker und einen Hauch von Vorspannung unter dem Fuß ist diese Planke für alles gerüstet. Der engere Drehradius von 18 Metern gewährleistet dabei eine wendige Navigation in steilerem oder anspruchsvollerem Gelände.

Fazit

Für den niedrigen Preis ist es schwer, ein besseres Angebot zu finden, zumal die Skier gleich mit passend zugeschnittenen Fellen geliefert werden.

Wo kann ich den Wedze MT90 kaufen?

Ihr könnt den Wedze MT90 bei Decathlon für aktuell rund 350€ kaufen.

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