Test: Die 10 besten All-Mountain Ski 2023/2024

Wir haben wieder fleißig neue Skimodelle getestet und hier sind unsere Top 10 der besten All-Mountain Ski für die Saison 2023/2024.

Über unseren All-Mountain Skitest 23/24

„Und täglich grüßt das Murmeltier“: Beim letzten Skitest in Hin­ter­tux musste mancher von uns an den Comedy-Klassiker mit Bill Murray denken. Das reine Pow­­der-Déjà-vu!

Die vier Tage Ende März kann man als abso­lute Kopie von dem bezeichnen, was wir schon für unseren Skitest 2021 vorfanden. Denn auch da­mals wurden wir pünktlich zum Start des Spektakels mit knapp einem Meter Neuschnee verwöhnt.

Oberhalb der Waldgren­ze bedeutete das natürlich wieder einmal, dass der optische Analysator nicht zu ge­brauchen war und man sich komplett auf den taktilen verlassen musste. Jedenfalls so lange, bis dann die Sonne nach zwei Tagen Dauer-Dump doch einen Weg durch die Wolken gefunden hatte. Was für ein Fest!

Bei diesen epischen Bedingungen war klar, dass alle fetten Powder-Latten schnell vergriffen waren. Doch Test ist Test – also er­barmten wir uns und trieben schließlich auch die schmaleren All-Mountain-Modelle durch das Tuxer Weiß.

Wie ge­wohnt haben wir in diese Ka­te­­gorie klassische Allrounder und auch breitere vielseitige Twintips aufgenommen. Wie in den letzten Jahren vereint sich hier Neues, Bekanntes und Überarbeitetes.

Bahnbrechendes hingegen sucht man vergeblich.

Das muss jetzt kein Wermutstropfen sein, denn alle Modelle wussten mit ihrem jeweiligen Konzept zu überzeugen. Viel Spaß beim Stöbern!

Testergebnisse: Die 10 besten All-Mountain Ski 2023/2024

Blizzard “Rustler 9” 2024

Was ist neu am Blizzard “Rustler 9” 2024?

Der „Rustler 9“ war schon immer so etwas wie ein Geheimtipp – zumindest bei uns in Europa. In den USA wird der Mittersiller schon seit Jahren abgefeiert und hat Preise bei allen großen Tests abgeräumt. Jetzt wurde der Blizzard komplett überarbeitet und die Ingenieure spendierten dem Allrounder eine vier Millimeter breitere Taille.

Performance & Testeindrücke

Zudem haben die Österreicher das Titanal-Laminat gespalten, von der Skimitte an die beiden Seiten des Skis verlegt und den Bereich unter dem Fuß mit einer separaten Titanal-Platte versehen, um Vibratio­nen noch besser zu isolieren.

Der Kern wurde mit dem hauseigenen TrueBlend-Design aufgerüstet, bei dem drei verschiedene Holzarten in einem präzisen Muster verleimt werden, sodass eine äußerst genaue Feinabstimmung möglich ist. Die Neuerungen stehen dem „Rustler 9“ wirklich extrem gut, denn sie vollziehen den Sprung von einem tollen Pistenski mit Allround-Eignung zu einem absoluten Multitalent.

Fazit

Der Blizzard ist bei uns in der PRIME-Skiing-Redaktion schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern muss seit Stunde null zu den besten Modellen seiner Klasse gezählt werden.

DPS “Carbon Kaizen 105” 2024

Was ist neu am DPS “Carbon Kaizen 105” 2024?

Die nagelneue „Kaizen“-Serie besteht aus insgesamt nur drei Modellen und ersetzt somit in einer deutlich schlankeren Auswahl die „Pagoda“. Und gleich noch etwas: In diesem Jahr lässt DPS die Bezeichnungen RP und C2 aus den Modellnamen weg. Die Crew aus Utah hat sich somit etwas mehr Freiheit gegönnt, um mit den Konstruktionen zu experimentieren.

Performance & Testeindrücke

Der „Kaizen 105“ steht im Zentrum des Trios und kommt mit einem direktionaleren Shape als seine beiden Geschwister daher, der eher eine Mischung aus RP und C2 ist. DPS hat den Neuling mit einem grö­ßeren Kurvenradius, einer längeren effektiven Kante und einem geringeren Taper konstruiert, um die Kan­ten­stabilität und die Laufruhe bei wechselnden Schneeverhältnissen zu erhöhen.

Der „Kaizen“ verfügt auch über einen aktualisierten Kern. DPS verwendet das Carbon-Laminat, das in der letzten Saison für die „Pagoda Tour“ entwickelt wurde, sowie Optimierungen an der Esche im Holzkern mit einem neuen Klebstoff, der die Dämpfung verbessert.

Fazit

Was soll man sagen? Für euer Geld bekommt ihr jedenfalls eine unglaubliche All-Mountain-Performance.

Elan “Playmaker” 101 2024

Was ist neu am Elan “Playmaker” 101 2024?

Seit Jahren fragen wir uns, wann Elan wohl endlich mal den Markt der Twintips aufmischt. Jetzt wurden unsere Wünsche mit dem „Playmaker“ erhört, den es ab dieser Saison in den Breiten 91 und 101 Millimeter geben wird.

Performance & Testeindrücke

Das wichtigste Merkmal in Bezug auf die Kons­truk­tion ist der energiegeladene Tube­lite-­Holzkern, den wir schon seit Jahren aus der „Ripstick“-­Linie kennen und lieben. Anstelle von durchgängigen Carbon-Stäben haben wir diese unter dem Fuß entlang der Outline, was für guten Kantengriff, starke Steifigkeit in der Mitte und einen fantasti­schen Pop sorgt.

Das Fehlen von Carbon im vorderen Teil und im Heck des Skis macht ihn flexibler und eignet sich sowohl für weicheren Schnee als auch für Freestyle-Einsätze. Als der Breitere der beiden hat der „Playmaker 101“ mehr Freeride-Potenzial und etwas weniger Park-Tauglichkeit.

Fazit

Während die „Ripstick“ seit Jahren die unangefochtenen Platzhirsche in der All-Mountain- und Freeride-Spar­te von Elan sind, spricht der „Playmaker“ einen kreativeren Rider an, der die Mischung aus geringem Gewicht, Hightech und spielerischem Charakter sucht.

Kästle “ZX100” 2024

Was ist neu am Kästle “ZX100” 2024?

Die „ZX“-Reihe war eher als Einstiegsmodell ge­­dacht, um eine neue Generation von Kästle-­Kunden zu gewinnen. Letzte Saison hat der „ZX100“ als schlankere Version des „ZX108“ erstmals für Aufregung gesorgt und kommt jetzt in einer unveränderten Konstruktion aus dem Sommer zurück, macht aber mit seiner neuen Grafik deutlich mehr her.

Performance & Testeindrücke

Der gelungene Mix aus geringem Gewicht und hoher Ener­gie ist das prägende Merkmal dieser Skikonstruktion. Während die „FX“- und „MX“-Linien schmalere Stringer verwenden, um mehr Power zu generieren, verwendet der „ZX“ breitere Holzstreifen, die weniger Epoxid benötigen und daher einfacher zu konstruieren sind. Der „ZX100“ setzt dabei auf eine Mischung aus Pappel und Buche im Kern, um eine ausgewogene Balance aus Energie und Stabilität zu erreichen.

Die harte Buche ist bei einem gecarvten Schwung übrigens deutlich zu spüren. Auf der Ober- und Unterseite befinden sich zwei Glasfaserschichten, die den Ski versteifen und für hohe Agilität sowie für Rebound sorgen.

Fazit

Ein wirklich feiner Allrounder.

Line Skis “Bacon 108” 2024

Was ist neu am Line Skis “Bacon 108” 2024?

Seit einem Jahrzehnt ist der Line „Sir Francis Ba­con“ einer jener begehrten, kultigen Skier, die sich unter Freeskiern eine treue Fange­mein­­de erarbeitet haben. Lässige Top-Sheets, cooler Name, lustig und ziemlich einzigartig auf dem Schnee – es ist easy zu verstehen, warum die Szene auf ihn steht. Die neue Version killt den „Sir Francis“, bietet dafür aber eine überarbeitete Konstruktion und einen großen Einsatzbereich.

Performance & Testeindrücke

Durch die Verwendung von mehr Bioharz und weniger Plastik ist Line auf dem Weg zu einem nachhalti­ge­ren Skibau. Das Plastik wurde aus den Schaufeln ent­fernt, wo es durch Glas ersetzt wird, das sich besser verbindet und das Schwunggewicht des Skis verringert.

Line nennt dies Thin-Tip-Technologie und die neuen Spitzen sehen tatsächlich etwas schlanker aus als der Durchschnitt. Das Glas sollte auch die Haltbarkeit verbessern. Das Gleiche gilt für die Thick Cut Sidewalls von Line. Das zusätzliche Material unter den Füßen verbessert den Kantengriff und macht und den Ski widerstandsfähiger.

Fazit

Der neue Line Skis “Bacon 108” 2024 überzeugt auch auf der Piste und bietet somit eine enorme Range an.

Majesty Skis “Havoc 100 TI” 2024

Was ist neu am Majesty Skis “Havoc 100 TI” 2024?

US-Amerikaner bezeichnen ihre All Day Skis, die ihre Kanten genügsam durch jegliches Gelände und alle Schneebedingungen graben, als Workhorses. Bei Majesty hört diese Art von unkaputtbarem Freerider auf den Namen „Havoc“. Bislang gab es diesen extrem soliden Ski nur in einer 110 Millimeter breiten Version.

Jetzt haben die Polen mit dem „Havoc 100 Ti“ eine schmalere Variante konstruiert, die es wie den großen Bruder mit Versteifungen aus Carbon oder Titanal gibt.

Performance & Testeindrücke

Wir vom PRIME Magazin sind bekannt für unsere Arbeitswut, darum haben wir uns natürlich die Titanal-­Version unter die Boots gepackt, um in Hintertux den ganzen Berg umzupflügen. Mit Erfolg.

Wie der große Bruder ist auch der 100er-„Havoc“ mit einem Side­cut aus vier Radien sowie einem Rocker-Profil mit vier Radien konstruiert. Titanal-Streifen, die mit einem Karuba-Kern verbunden sind, erzeugen eine wunderbare Kombination aus Power und Vielseitigkeit.

Im Gegensatz zum breiteren Modell ist der Neuling aber deutlich vielseitiger und lässt sich auch auf der Piste angenehm carven.

Fazit

Eine echt starke All-Mountain-Waffe.

Nordica “Enforcer 100” 2024

Was ist neu am Nordica “Enforcer 100” 2024?

Die „Enforcer“ sind echte Klassiker und stehen im Grunde als Paten für das Konzept einer Mar­ke innerhalb einer Marke, denn die legendäre Linie hat sich inzwischen weit verzweigt und wurde zu Nordicas bevorzugtem Modell für eine große Anzahl von Skifahrern. Den „Enforcer 100“ gibt es allerdings erst seit zwei Jahren – und das unverändert.

Performance & Testeindrücke

Bahnbrechend bei der Konstruktion des „Enforcer 100“ war die Einführung eines Sidecuts, der über den Rocker hinausgeht. Dies ermöglicht dem Ski, einen floatigen und driftenden Charakter in weicherem Schnee zu behalten. Zugleich sorgt dieser Shape für eine längere effektive Kante, um eine sportliche Per­for­mance beim Carven zu ermöglichen.

Gepaart mit einem freeride-orientierten Rocker-Profil, wenn auch mit nur leicht aufgebogenem Tail, schwimmt dieser Ski als Bonus unglaublich gut auf. Der solide Holzkern ist zwischen zwei dünne Platten aus Titanal gepackt, was Vibrationen toll dämpft.

Zusätzlich ver­wendet Nordica mit Carbon durchsetzte Glasfaserlaminate, um dem Ski mehr Energie und Pop zu verleihen.

Fazit

Einer der sportlichsten Allrounder im Test.

Scott “Pure Mission 98 TI” 2024

Was ist neu am Scott “Pure Mission 98 TI” 2024?

Letztes Jahr hat sich der „Pure Mission 98Ti“ vor unserem Test versteckt. Letztlich kommt aber keiner an uns vorbei und so haben wir das schmalste Mitglied der „Pure“-Freeride-Familie eben in Saison zwei getestet.

Performance & Testeindrücke

Der „Mission 98Ti“ ist mit einem Holzkern aus Paulownia und Buche gebaut und hat zusätzlich Car­bonfaser-Stringer, die vertikal auf der Ober- und Un­terseite des Kerns verlaufen.

Das Titanal-Laminat ist unter dem Fuß teilweise eine Spur dicker und ver­jüngt sich bis kurz vor der Bindung. Dies verleiht dem Ski eine unglaubliche Menge an Kantengriff und Torsionssteifigkeit unter den Füßen, während die Ski-Enden angenehm easy reagieren und mit einem geringeren Schwunggewicht versehen sind.

Mit einer schönen Mischung aus High-End-Performance und einfachem Handling schafft der „Mission 98“ einen Spagat zwischen harten Carving-Turns auf Pisten und spaßigen Ausflügen ins Sidecountry.

Das Carbon macht den Ski immer noch ziemlich steif, sodass auch ambitionierte Rider mit dem Scott gut beraten sind.

Fazit

Wir sind große Fans des „Mission“, der eine lupenreine All-Mountain-Performance abgeliefert hat.

Völkl “Revolt 96” 2024

Was ist neu am Völkl “Revolt 96” 2024?

Für 2024 bekommen wir ein paar neue ­„Revolt“! Nach fast zehn Jahren ersetzt der „Revolt 96“ den legendären 95er und erhält eine ganze Hand voll Upgrades.

Performance & Testeindrücke

Von der Konstruktion her ist der neue „Revolt 96“ gar nicht so weit entfernt von dem, was wir in der Vergangenheit gesehen haben. Es ist immer noch mit einem Multilayer Woodcore gebaut, der aus Pappel und Buche besteht. Basierend auf dem Park-Erfolg des wettbewerbsorientierten „Revolt 90“ bekommt die überarbeitete Version aber einen ausgeprägteren Taper. Das erlaubt einerseits einfache Butters im Park und andererseits ein sanfteres Schneegefühl im tieferen Schnee, was ihn zu einem besseren Floater und einem verspielteren Ski im All-Mountain- und Freeride-Format macht. Passend zur Form, aber in einem etwas anderen Winkel erhalten die Ski auch Völkls 3D Radius Sidecut, der dem Gesamtgefühl des Skis ein neues Element verleiht.

Fazit

Der „Revolt“ ist zweifelsohne der freestyle-orientierteste Ski in unserer Zusammenstellung. Bei ihm verschmelzen Park- und All-Mountain-Performance zu einem lustigen und günstigen Ski.

Preistipp: Wedze “Slash 100” 2024

Was ist neu am Wedze “Slash 100” 2024?

Zugegeben, alle Tester waren etwas skeptisch, als plötzlich ein paar Latten von Wedze, der Hausmarke von Decathlon, auf dem Hintertuxer Gletscher bereitgestellt wurden.

Umso erstaunter waren alle, als die Modelle wirklich gut und aus­balanciert im Schnee performten. Wohl nur we­nige wissen, dass Wedze bereits 2006 gegründet wurde. Das Design- und Entwicklungszentrum befindet sich im Herzen der französischen Alpen in Passy, wo Designer und Ingenieure direkt am Fuße des Mont Blanc innovative Produkte entwickeln und vor Ort ausgiebig testen können.

Das wollten wir euch noch mitgeben, bevor wir den „Slash“ kritisieren.

Performance & Testeindrücke

Der „Slash 100“ wurde zum entspannten Surfen entwickelt, wie die Länge des in das All-Mountain-Chassis integrierten Tip- und Tail-Rockers verdeutlicht.

Mit tra­di­tionellem Camber unter den Füßen und einer Mittelbreite von 100 Millimetern lässt sich der Decathlon leicht carven, aber „verspielt“ war eines der wichtigsten Attribute, mit denen der Ski beschrieben wurde.

Sein leichter Holzkern ist mit Glasfaser verstärkt. Für die Absorption von Stößen sorgen Basaltfasern und zusätzliche Gummieinsätze an Tip und Tail.

Fazit

Gut muss nicht immer teuer sein.

Kaufen könnt ihr den Wedze “Slash 100” für aktuell 260€ bei Decathlon.

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