Was erwarten Freerider von einem Touring-Schuh? Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, geringes Gewicht, Steifigkeit und Stabilität. Der norwegische Profi-Freerider Trygve Sande weiß, worauf es im Backcountry ankommt, und hat gemeinsam mit Dynafit die goldene Mitte entwickelt: Der neue „Tigard 130“ sowie der „Tigard 110“ sind leicht und bequem im Aufstieg, präzise und aggressiv in der Abfahrt und vereint damit die Anforderungen von Ski Alpin und Freetouring in einem Schuh.
Trygve und der Freeride-World-Tour-Champion Isaac Freeland sprechen darüber, was einen abfahrtsorientierten Touring-Schuh ausmacht und wie Dynafits alpiner High-End-Tech-Boot neue Maßstäbe auf und neben der Piste setzt.
Dynafit Produkthighlight: Tigard 130 2024 – Hochleistungs-Skischuh für Profis
Dank des neuartigen Grilamid-Materials mit Carbon-Faser und durch einen progressiven Flex von 130 bietet der „Tigard 130“ eine besonders hohe Steifigkeit und eignet sich vor allem für Profis und schwere Skifahrer. Damit bringt er eine ideale Kraftübertragung auf den Ski und erweist sich bei schweißtreibenden Aufstiegen und rasanten Abfahrten im frischen Powder gleichermaßen als idealer Partner.
Im Abfahrtsmodus ist der „Tigard 130“ mit einem Neigungswinkel von 13 Grad blockiert und bietet eine angenehme, aber sportliche und kontrollierte Position auf dem Ski. Dynafit legt großen Wert auf Verlässlichkeit und bereits gesammelte Erfahrungen. So findet sich beim neuen „Tigard“-Boot ebenfalls das patentierte Dynafit Hoji Lock System, das Schaft und Schale im Inneren zu einer untrennbaren und komplett verzahnten Einheit ohne Spiel verbindet.
Das Ergebnis: optimale Stabilität und Kontrolle in der Abfahrt.
Patentierte Technologie und Komfort
Damit man auch über Felsen und vereiste Flanken sicher zum Einstieg in die perfekte Line gelangt, ist der „Tigard“-Boot mit der neuen GripWalk-Sohle ausgestattet. Sie bietet verlässlichen Halt beim Gehen außerhalb der Bindung, ist besonders stabil und langlebig und macht den Boot kompatibel mit Rahmen-, Tech- sowie Alpinbindungen.
Des Weiteren ist der Boot mit vollautomatischen Steigeisen kompatibel für noch mehr Sicherheit auf Skitouren bei schweren Bedingungen. Eine weitere Besonderheit des „Tigard“-Boot ist der neue, thermoformbare Innenschuh Dynafitter 15, der den Fuß dank Primaloft-Isolierung zusätzlich angenehm wärmt.
Der Innenschuh überzeugt dazu mit einer sehr guten Passform und ist ein echter Allrounder für lange Touren mit vielen Höhenmetern: Er bietet Komfort, die nötige Steifigkeit – und das alles bei einem Gewicht von nur 350 Gramm und 15 Millimetern Dicke.
Wie alle Skitourenschuhe der Brand wird auch der „Tigard“ im italienischen Montebelluna von Hand gefertigt und verfügt über die Dynafit Lifetime Guarantee.
Dynafit Tigard Skitourenschuh – Eigenschaften
Dynafit Tigard | |
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Material: | |
Boot Cuff | Grilamid® loaded mit carbon fibers |
Boot Shell & Spoiler | Grilamid® |
Grilamid® | |
Gewicht: | 1590 g |
Weitere Eigenschaften: | Hoji Lock |
Easy Entry | |
Gripwalk Sole | |
ISO 9523 | |
Overlap Construction | |
Primaloft |
Interview: Profi-Freerider Isaac Freeland & Trygve Sande
Interview: Roman Lachner
Ihr seid beide leidenschaftliche Freerider. Was reizt euch so an diesem Sport?
Isaac: Anfangs war das Freeriden für mich ein Weg, um dem Stress und dem Alltag zu entfliehen. Das Gefühl von grenzenloser Freiheit hat mich schließlich nicht mehr losgelassen. Mit meinen Freunden vollkommen allein in der Natur am Berg unterwegs zu sein, sich treiben zu lassen, die Gegend zu erkunden, einfach auszuprobieren, wonach einem gerade ist – diese Freiheit habe ich noch bei keinem anderen Sport empfunden.
Beim Freeriden habe ich das Gefühl, voll und ganz in meinem Element und ich selbst zu sein.
Trygve: Die Abfahrt im Gelände ist meine große Leidenschaft. Das Gefühl, wenn die Ski durch den Schnee gleiten und die vielen Spielereien und Möglichkeiten, die sich im Downhill bieten – das ist einfach unbeschreiblich. Gleichzeitig war ich schon immer gerne in den Bergen und habe kein Problem damit, mir meine Abfahrt aus eigener Kraft zu erarbeiten.
Das Besondere beim Tourengehen: Man gelangt an Orte, die man per Lift nie erreichen würde. Zudem findet man so definitiv mehr Powder. Freetouring bedeutet für mich, unberührte Natur und Freeriding auf die beste Art und Weise zu erleben.
Was zeichnet für euch einen guten Freetouring-Schuh aus? Und was macht einen guten Alpinschuh aus?
Isaac: Ein Freetouring-Schuh muss leicht und wendig sein, damit man den Aufstieg und leichte Kletterpartien bewältigt, aber auch steif und stützend, sodass man bei hohen Geschwindigkeiten und festerem Schnee im Downhill die Kontrolle behält. Ein guter Alpin-Skischuh sollte vor allem Vertrauen bei der Abfahrt vermitteln. Hier sind Eigenschaften wie Steifigkeit, Stabilität und guter Flex wichtiger als das Gewicht.
Trygve: Freerider suchen meist den superflexiblen Alleskönner, der beide Bereiche abdeckt. Ein Freetouring-Boot braucht zudem einige Features, die im Gelände essenziell sind, zum Beispiel eine robuste Tourensohle und Steigeisenkompatibilität, falls man steile und felsige Passagen ohne Ski zurücklegen muss.
Worin liegt die Herausforderung, beide Welten miteinander zu verbinden?
Isaac: Das ist zunächst ja ein Widerspruch: Alpin-Ski und Freetouring stellen unterschiedliche Anforderungen an das Gewicht und die Konstruktion. Im Normalfall geht man immer einen Kompromiss ein. Der Reiz besteht darin, sich nicht mehr zwischen Abfahrts-Performance und Aufstiegskomfort entscheiden zu müssen.
Nun bringt Dynafit den neuen „Tigard“ ins Spiel, an dem ihr mitgewirkt habt. Der Schuh verspricht die Downhill-Performance eines Alpin-Boots mit der Flexibilität eines Tourenskischuhs. Wie habt ihr die Balance zwischen diesen beiden Disziplinen hergestellt?
Trygve: Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Dynafit hat jahrelange Erfahrung in der Kombination von Ski-Performance und geringem Gewicht – angefangen beim „Zzeus“- über den „Titan“-Boot bis hin zu den „Vulcan“- und „Hoji“-Serien. Dieses Know-how war unsere Basis für die Entwicklung.
Ein wesentlicher Faktor beim „Tigard“ ist Dynafits patentiertes Hoji Lock System.
Der Mechanismus ist einzigartig: Über den hinteren Hebel wechselt man mit einem Handgriff vom Walk- in den Skimodus.
Im Walk-Modus hat der Schuh eine Schaftrotation von 70 Grad. Das heißt: absolute Bewegungsfreiheit im Aufstieg. Beim Wechsel in den Abfahrtsmodus werden Schaft und Schale zu einer fest verzahnten Einheit ohne Spiel verbunden – für eine herausragende Kraftübertragung auf den Ski. Der Neigungswinkel wird dabei bei 13 Grad blockiert. So steht man bequem und dennoch sportlich und stabil im Schuh.
Inspiriert vom Ski-Alpin-Bereich besitzt der „Tigard“ außerdem eine Overlap-Konstruktion – als bisher einziger Dynafit-Schuh. In Kombination mit den vier Schnallen und dem Powerstrap wird der Fuß dabei optimal eingefasst und die Kraftübertragung nochmals verbessert.
Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch das Material. Beim „Tigard“ kommt das sehr leichte, aber dennoch robuste Grilamid mit Carbon- beziehungsweise Glasfaser zum Einsatz. Durch die Materialzusammensetzung erhält der Schuh seinen progressiven Flex von 130 beziehungsweise 110 und somit die nötige Steifigkeit für anspruchsvolle Downhills bei gleichzeitig geringem Gewicht.
Wir sind den Schuh während der Entwicklungsphase quasi jeden Tag gefahren und wissen, dass das Material ein ausgesprochen gutes Skigefühl hervorbringt.
Mit 1.590 Gramm ist der „Tigard“ der leichteste Boot in seiner Kategorie. Welche Rolle spielt für dich das Gewicht bei einem Freetouring-Schuh, Isaac?
Isaac: Für mich ist das Schuhgewicht ein Faktor dafür, wie viel Energie ich für die Abfahrt habe. Je leichter der Schuh, desto weniger Kraftaufwand im Aufstieg und desto mehr Energie für die Abfahrt. Gleichzeitig stehe ich damit sicherer auf dem Ski, kann mehr Lines nehmen und Tricks ausprobieren – Gewicht ist also ein Sicherheits- und Spaßfaktor zugleich.
Apropos Fun-Faktor: Wer hat denn am meisten Spaß mit dem neuen Boot?
Trygve: Freerider, die den Fokus auf den Downhill legen, aber dennoch möglichst wenig Gewicht den Berg hinauftragen wollen, kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Aber auch Alpinskifahrer, die gelegentlich auf Skitour gehen und dabei besonderen Wert auf die Abfahrt legen.
Im Allgemeinen richtet sich der „Tigard 130“ mit seinem hohen Flex an ambitionierte Athleten, die sicher auf dem Ski stehen und mit einem sportlich-aggressiven Fahrstil unterwegs sind. Je nach persönlicher Präferenz und Körpergewicht gibt es mit dem „Tigard 110“ aber auch eine Variante mit geringerem Flex.
Isaac: Der „Tigard“ ist sowohl mit Rahmen- als auch mit Tech- und Alpin-Bindungen kompatibel. Er richtet sich also auch an diejenigen, die einen Schuh für verschiedene Einsatzzwecke suchen und beispielsweise morgens eine Skitour unternehmen und nachmittags mit ihren Kids auf die Piste gehen.
Was ist für euch persönlich das Besondere am „Tigard“?
Trygve: Für mich ist es seine Vielseitigkeit. Abgesehen von sehr weiten und schnellen Touren nutze ich ihn überall – vor allem, wenn der Abfahrtsspaß im Vordergrund stehen soll. Ich verwende ihn als meinen täglichen Freeride-Boot und bin damit immer für ein spontanes Abenteuer im Side- oder Backcountry bereit.
Isaac: Ich mag die vier Schnallen und das alpine Schuhgefühl. Er fährt sich wie einer der alpinen Freeride-Boots, mit denen ich sonst unterwegs war. Da mir die Abfahrt am wichtigsten ist, habe ich beim Aufstieg immer Abstriche in Kauf genommen und Boots ohne Walk-Modus gewählt. Den fehlenden Bewegungsradius habe ich mit der Steighilfe einigermaßen ausgeglichen. Wirklich komfortabel war das nicht.
Der „Tigard“ bietet mir mehr Möglichkeiten. Durch die große Bewegungsfreiheit kann ich weiter entfernte Lines nehmen, auf die ich sonst verzichtet hätte.
Gleichzeitig habe ich die Abfahrts-Performance, die ich mir vorstelle.
In Kombination mit der GripWalk-Sohle bin ich außerdem auch ohne Ski sicherer unterwegs. Unter anderem habe ich dadurch mehr Kontrolle über mein Schneemobil, was bedeutet: weniger stecken bleiben, mehr freeriden!