Hier sind sieben wichtige Fakten, die jeder Freeride über Lawinenrucksäcke kennen sollte.

Grundaustattung zum Freeriden: Der Lawinenrucksack

Kaum ein ambitionierter Freerider ist im Gelände noch ohne Lawinenrucksack anzutreffen. Nach der jahrelangen Skepsis haben sich die potenziellen Lebensretter endlich durchgesetzt und gehören zur Backcountry-Ausrüstung wie Pieps, Schaufel und Sonde. Wir haben euch kurz die wichtigsten Informationen zusammengetragen.

Wie funktioniert ein Lawinenrucksack?

Die Handhabung von Lawinenrucksäcken ist bei allen Systemen relativ gleich. Mit einem Zug am Auslösegriff blasen sich Airbags auf und bilden mit dem Körper eine optimale Auflagefläche. Klassisch werden dabei über einen Griff am Schultergurt Kartuschen aktiviert, die dann die Airbags mit Gas fluten. Noch eher neu am Markt ist die Aktivierung eines elektrischen Gebläses. Alle Rucksäcke sollten dabei stabile Metallschnallen, Brust- und Schrittgurte besitzen, damit der Rucksack auch in der Lawine am Körper bleibt.

Lawinenrucksack: Das pyhsikalische Prinzip

Wissenschaftlich wird das Prinzip als inverse Segregation oder Paranuss-Effekt bezeichnet. Es besagt, dass in der Bewegung die größten Teilchen oben aufschwimmen – wie beim Schütteln einer Müslipackung. Die rotierenden Schneekristalle unterkriechen deinen Körper und drücken ihn nach oben. Dort bricht der Auftrieb ab und du sinkst wegen deines höheren Volumengewichts wieder zurück. Um in einer Lawine nicht zu versinken, musst du also dein Volumen erhöhen.

Warum braucht man einen Lawinenrucksack?

Das Risiko, in einer Lawine mit einem ausgelösten Airbag ums Leben zu kommen, wird laut einer aktuellen Studie von 2014 halbiert. Im Falle einer Verschüttung bleiben den Kameraden nur rund 15 Minuten für das Suchen, Sondieren und Ausgraben. Wer an der Oberfläche bleibt, hat daher bessere Überlebenschancen.

Das zentrale Element eines Lawinenrucksacks: der Airbag

Es gibt zwei unterschiedliche Bauweisen. ABS ist das einzige System mit zwei Airbags. Links und rechts am Körper sorgen sie mit 170 Litern für eine Volumen- und Flächenvergrößerung. Die beidseitige Anbringung der Airbags stabilisiert den Körper, begünstigt eine horizontale Lage und erhöht die Chance deutlich, an der Lawinenoberfläche zu bleiben. Alle anderen Anbieter sind mit einem Airbag ausgestattet, der sich im Nacken entfaltet.

Lawinenrucksäcke: die verschiedenen Varianten

Lawinenrucksäcke sind nicht günstig, umso besser, wenn sie sich modifizieren lassen. Bei ABS und seinen Lizenzkooperationen kauft man sich eine Basiseinheit aus Rucksackrücken und TwinBag-System. Im Anschluss kann man zwischen verschiedenen Packsäcken wählen. Die ABS-Zip-ons werden über einen Reißverschluss mit der Basis verbunden, sodass dieselbe Basiseinheit einfach vom Freeride- in einen Mehrtagesrucksack umgerüstet werden kann. Bei anderen Anbietern kann lediglich die komplette Auslöseeinheit entfernt werden und optional in einen anderen kompatiblen Bag integriert werden

Weitere Details zu den verschiedenen Varianten der Hersteller von Lawinenrucksäcken findet ihr in unserem Artikel Lawinenrucksäcke – Die wichtigsten Grundlagen und verschiedenen Systeme im Detail.

Fliegen mit einem Lawinenrucksack

Da die meisten Airbags mit Gaskartuschen gefüllt werden und ABS zusätzlich noch mit einer kleinen Sprengkapsel im Griff arbeitet, um den Airbag zu aktivieren, werden diese Modelle am Flughafen als Gefahrengut behandelt. Auf den Webseiten der Anbieter findet ihr aber entsprechende Formulare, die euch zur Mitnahme berechtigen.

Welcher Lawinenrucksack ist der Beste?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Daher haben wir in einem gesonderten Artikel die verschiedenen Vor- und Nachteile der Lawinenrucksacksysteme der wichtigsten Hersteller aufgelistet. Darüber hinaus findet ihr zu jedem System eine aktuelle Kaufempfehlung von uns.

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