Armada Designer Cory McDonald spricht im exklusiven Interview über die Neuausrichtung der Outerwear Kollektion 2022, die Zusammenarbeit mit den Teamridern und Nachhaltigkeit in der Textilproduktion.
Armada gehört seit jeher zu den Brands unseres Sports, die visionäre Wege beschreiten und somit den Weg für viele andere Marken ebnen – zumindest was ihre Skimodelle betrifft. Mit der Outerwear traf die Crew aus Salt Lake City sicherlich ebenfalls den Puls der Zeit, mit der komplett neu gestalteten Kollektion will Armada jedoch einen Blick in die Zukunft werfen. Designer Cory McDonald hat uns verraten, was es mit der Neuausrichtung der Kollektion auf sich hat.
Interview: Armada Designer Cory McDonald über die neue Outerwear Kollektion 2022
Hallo Cory! Kannst du uns zu Beginn erzählen, was deine Aufgabe bei Armada ist und was dich letztlich zu den Jungs aus Park City verschlagen hat?
Nachdem ich meinen Job als Creative Director bei einer großen Wintersportmarke aufgegeben hatte, wollte ich eigentlich mein eigenes Business aufziehen, das kreative Beratungs- und Designdienstleistungen für Activewear-Marken anbietet. Doch dann kam wie so oft alles anders, als man denkt.
Ein Freund von mir hat mich mit der Armada-Crew in Kontakt gebracht und nach einem kurzen Gespräch mit CEO Hans Smith wusste ich, dass wir gut zusammenpassen würden. Das familiäre Umfeld in Kombination mit der Leidenschaft für Produkte und der Bereitschaft, Risiken einzugehen, hat sich sehr gelohnt.
Zusammen habt ihr die Armada-Outerwear-Kollektion komplett neu gestaltet. Was war der Grund für diesen radikalen Schritt?
Ein Professor an der Universität predigte in seinen Vorlesungen immer wieder: „If it ain’t broke, break it!” Dieses Design-Evangelium blieb wohl bei mir hängen. Als ich schließlich bei Armada anfing, stand die Kollektion zweifelsohne auf soliden Beinen – zumindest was das technische Design betraf.
Dennoch schien es mir, als wäre der Markt reif für etwas Neues. Ich wollte also mutige Schritte gehen, um die Produkte so umzugestalten, dass sie noch besser auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt wären. Dabei hatte ich die volle Unterstützung der Chefetage, um alles zu tun, was nötig war, um den „Durchbruch“ zu schaffen. Und das haben wir getan.
Bei den Skimodellen der „Zero“ Skikollektion hat Armada sehr eng mit seinen Teamfahrern zusammengearbeitet, um individuelle Pro Models und visionäre Shapes zu entwickeln. Wolltest du diese Art der Teamarbeit auch auf die Softwear übertragen?
Da Armada eine extrem teamorientierte Marke ist, beziehen wir natürlich all unsere Pro-Athleten mit ein. So bekommen wir ein Feedback aus erster Hand, was funktioniert, was gegebenenfalls verbessert werden müsste und was die Zukunft bringen könnte. Wir haben aber auch Projekte, die auf den Input eines bestimmten Athleten zurückzuführen sind, auch wenn wir uns in Summe eher auf die Anregungen des gesamten Teams verlassen.
Schließlich wollten wir eine Produktlinie entwickeln, die alle einschließt und niemanden außen vor lässt. Die Modelle unserer „Zero“-Skikollektion mögen von jeweils einem bestimmten Athleten inspiriert worden sein, dennoch benutzen viele der anderen Pros ebenso diese Skier und treiben uns an, neue, innovative Produkte zu entwickeln.
Du hast mir mit „Innovation“ ein tolles Stichwort gegeben: Im Skibau haben sich diverse Shapes, mit denen Armada vor gut 15 Jahren einen absolut visionären Weg eingeschlagen hat, längst zum aktuellen Status quo im Skidesign entwickelt. Ist dieser Anspruch auch bei der Überarbeitung der neuen Outerwear-Kollektion eingeflossen?
Ich bin als Snowboarder aufgewachsen und habe Armada immer dafür respektiert, dass sie einen wirklich unkonventionellen Weg eingeschlagen haben. Sie haben als eines der ersten Core-Labels den Sprung aus den „Gates“ vollzogen und sich vom klassischen alpinen Sport klar distanziert.
Seither haben die Leidenschaft, die Kreativität und der Drang nach Fortschritt im Team niemals nachgelassen. Nur sehr wenige Marken können dieses Maß an Authentizität in diesem Bereich für sich beanspruchen. Ich wusste, dass genau diese Mentalität auch Teil der Softgoods-Kollektion sein musste.
Kannst du uns dafür möglicherweise ein konkretes Beispiel geben?
Um ehrlich zu sein, war der radikalste Aspekt der gesamten Kollektion unser Bemühen um Nachhaltigkeit. Wir haben wirklich alles getan, um sicherzustellen, dass wir so viel wie möglich für die Einsparung an Ressourcen tun.
Dazu gehören Bluesign-Stoffe, die Füllung aus Allied-Federn und Daunen, die nachverfolgt werden können, recycelte Stoffe, Bio-Baumwolle, PFC-freie DWR-Imprägnierung und Partnerschaften mit der Fair Labor Association sowie der Sustainable Apparel Coalition.
Ihr sprecht in eurer Kommunikation dabei von „Honest Social Responsibility”. Was können wir unter dieser Überschrift verstehen?
Wir wollen einfach alles auf den Tisch legen – beziehungsweise müssen das ohnehin, weil in der Szene das Bewusstsein und das Wissen bezüglich Nachhaltigkeit enorm gewachsen sind. Wir möchten einfach sicher sein, dass wir unsere Bemühungen auf eine informative und transparente Art und Weise kommunizieren – und nicht durch eine Marketing-Linse grün waschen.
Als Hersteller von Kleidung jeglicher Art gibt es mehr Möglichkeiten denn je, wenn es um nachhaltige Produktion geht. Wir müssen diese Angebote lediglich nutzen und uns weiterhin für bessere und weniger umweltbelastende Produktionsverfahren einsetzen.
Auch wenn die Herstellung von Outerwear wohl niemals gänzlich klimaneutral sein wird, haben wir als Industrie dennoch die Pflicht, zusammenzuarbeiten und alles in unserer Macht Stehende zu tun, um diese Herausforderung zu meistern.
Es gibt sicherlich noch viel zu tun. Jetzt lass uns aber endlich einen Blick auf eure Kollektion werfen: Wie ist diese aufgebaut?
Die Kollektion besteht im Grunde aus zwei unterschiedlichen Serien: Freeride und Freestyle. Die Freeride-Kollektion bietet erstklassige Produkte, die für den Einsatz bei Skitouren oder beim Freeriden konzipiert und entwickelt wurden. Dazu gehört eine Partnerschaft mit Gore-Tex und Cohaesive Cord Locks – beides Branchenführer in ihrem Bereich.
Freeride-Produkte sind in erster Linie für eine zuverlässige Funktion konzipiert. Wenn man tief im Backcountry unterwegs ist, will man sicher sein, dass die Oberbekleidung warm und trocken hält. Die Freestyle-Kollektion ist eher für den Einsatz im Park und im urbanen Gelände gedacht. Alle Styles werden zu attraktiven Preisen angeboten und kommen mit einem funktionalen und stilvollen Mix daher.
Hast du als Mastermind hinter allen Modellen ein persönliches Highlight?
Natürlich, denn den „Furtherance Gore-Tex Anorak“ kann man womöglich als das Concept-Car der gesamten Kollektion bezeichnen. Diese Jacke wurde entwickelt, um die Grenzen dessen, was man mit einer Jacke machen kann, zu erweitern.
Zu den Highlights gehören das robusteste Pro-Shell-3L-Gewebe von Gore-Tex, Cohaesive Cord Locks, vollständig versiegelte YKK-Aquaguard-Reißverschlüsse, praktische Taschen und reflektierende Details.
Das Teil schlägt auch eine Brücke zwischen Freestyle und Freeride und dient als eine Art Muse für den Rest der Kollektion. Du wirst sehen, dass sich die Designdetails dieser Jacke durch die gesamte Kollektion ziehen.
Ich bin schon gespannt, was da alles auf uns zurollen wird! Bislang war eure Outerwear-Kollektion eher ein Mitläufer neben dem klaren Fokus auf die Skier. Will Armada Softwear als zweites Standbein entwickeln?
Mit dem Redesign der Kollektion haben wir genau definiert, wer wir im Outdoor-Bereich sein wollen. Eine technische Marke, die erstklassige, nachhaltige Produkte herstellt, aber gleichzeitig auch stilorientiert ist mit dem Ziel, unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, sich auf dem Berg auszudrücken.
Jetzt, da wir genau wissen, wer wir sein wollen, können wir unseren eigenen Weg gehen und müssen nicht dem folgen, was die Industrie tut. Unser Ziel ist es also, um jeden Preis kreativ zu sein und dafür zu sorgen, dass Kreativität immer einen Platz im Skisport hat.
Der Armada Skis Furtherance Gore-Tex Anorak im Detail
Der „Furtherance Gore-Tex 3L Anorak“ verkörpert die neue Premiumklasse der Armada-Outerwear-Kollektion. Die Performance-Jacke spielt auf Profiniveau und kombiniert erstklassige Technologien sowie eine Top-Konstruktion mit progressivem Style und einzigartigem Anorak-Design.
Das dreilagige Gore-Tex-Material und die YKK-Aquaguard-Reißverschlüsse bieten herausragende Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität, die auch bei den härtesten Stürmen und bei hoher Anstrengung am Berg komfortabel bleiben und trocken halten. Der „Furtherance“ verbindet in einem Unisex-Design nahtlos erstklassige Bergsporttechnologie mit einer Ästhetik, die von Streetwear inspiriert ist.
Dieser Anorak symbolisiert Top-Performance und ist zugleich ein Statement, das alle Style-Grenzen sprengt. Der „Furtherance“ ist der Glanzpunkt von Armadas Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit und daher mit einer lebenslangen Garantie ausgestattet.