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Know-How & RatgeberAusrüstungTest: Atomic Shift 2 13 MN - besser als der Vorgänger?

Test: Atomic Shift 2 13 MN – besser als der Vorgänger?

Atomic hat vor kurzem mit der Shift 2 eine neue Version ihrer beliebten Tourenbindung vorgestellt. Wir konnten die Bindung bereits in der Praxis testen und hier sind unsere Erfahrungen.

Was ist neu an der Atomic Shift 2?

Atomic führt für die Saison 2024/25 die Shift 2 Bindung als Nachfolgerin für das seit sechs Jahren etablierte Vorgängermodell ein. Die neue Generation der Freeride Tourenbindung wurde in Zusammenarbeit mit Atomic Freeride-Athleten entwickelt und soll laut Atomic Verbesserungen in Präzision, Kraftübertragung und Langlebigkeit bieten.

Die Shift 2 kombiniert vollwertige Tourenbindungseigenschaften mit den Leistungen einer Freeride-Bindung. Sie ist in zwei DIN-Optionen verfügbar und neu auch als Verleihversion erhältlich.

Das Topmodell: Atomic Shift 2 13 MN

Nach 6 Jahren bekommt die Atomic Shift ein überarbeitetes Modell: Das Topmodell ist die neue Atomic Shift 2 13 MN
Nach 6 Jahren bekommt die Atomic Shift ein überarbeitetes Modell: Das Topmodell ist die neue Atomic Shift 2 13 MN

Das Spitzenmodell Shift 2 13 MN zeichnet sich durch seine robuste Bauweise aus und bietet dank des feineinstellbaren Micro AFDs und des Power Blocks eine präzisere Schnittstelle zwischen Bindung und Skischuh, was zu einer verbesserten Kraftübertragung führen soll. Größer dimensionierte Vorderbacken und ein vergrößerter Zehenhebel sollen darüber hinaus zur erhöhten Widerstandsfähigkeit beitragen. Die Bindung ist für alle genormten Schuhe geeignet und eignet sich für Touren in unberührtem Gelände sowie anspruchsvolles Freeriden.

Praxistest: Unsere Erfahrungen mit der Atomic Shift 2

Wir haben die neue Atomic Shift 2 vom Tourengehen über Big Mountain Abfahrten bis hin zum Park getestet.
Wir haben die neue Atomic Shift 2 vom Tourengehen über Big Mountain Abfahrten bis hin zum Park getestet.

Für den Test hat uns Atomic hat eine Shift 2 13 MN auf einem Atomic Maveric 115 Cti 2025 zum Testen zur Verfügung gestellt, um dieses Setup auf Herz und Nieren zu prüfen.

Einen ausführlichen Langzeittest der ersten Generation der Atomic Shift findet ihr hier.

Über den Tester

Der Tester ist 182cm groß und etwa 74 kg schwer, steht seit 30 Jahren auf Ski und hat einen verspielten und aktiven Ski Stil – vom Touren im Powder über zerfahrenes Gelände im Skigebiet bis hin zu Kicker im Park ist alles dabei.

Unterschiede: Atomic Shift vs. Atomic Shift 2

Die originale Shift Bindung sorgte zu ihrer Markteinführung für einiges an Aufruhr in der Szene,  da sie den Nutzern ermöglicht, effizient mit Pins aufzusteigen und danach mit der Elastizität sowie zertifizierten DIN-Werten einer Alpinbindung abzufahren. Das Beste aus beiden Welten sozusagen.

Die neu aufgelegte Shift 2 bleibt dem bewährten Konzept treu und wirkt beim ersten Eindruck optisch nahezu identisch. Beim genaueren Hinsehen bemerkt man, dass besonders am Vorderbacken kleine Änderungen vorgenommen wurden, welche die bekannten Probleme der ersten Version adressieren sollen.

Das wohl wichtigste Upgrade gegenüber der Erstversion ist der veränderte Mechanismus der einstellbaren Micro AFD Platte. Laut der Atomic Pressemitteilung befindet sich „im Inneren des neuen fein einstellbaren Micro AFD (Anti Friction Device) ein einteiliger Aluminiumblock, der die AFD-Gleitplatte trägt. Über eine zentrale Schraube kann er mikrometrisch nach oben oder unten verstellt werden, um Bindung und Skischuh exakt aufeinander abzustimmen.

Der neue Vorderbacken der Atomic Shift 2 mit der einstellbaren Micro AFD Platte.
Der neue Vorderbacken der Atomic Shift 2 mit der einstellbaren Micro AFD Platte.

Das Ergebnis: eine extra präzise Passform mit 30 % erhöhter lateraler Steifigkeit im Zehenbereich für eine herausragende Kraftübertragung. Hier haben die Ingenieure das Hauptproblem der bestehenden Bindung, nämlich die unter großer Krafteinwirkung nach unten wandernder AFD-Platte, versucht auszumerzen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die etwas größer dimensionierten Zange am Vorderbacken sowie ein größerer Hebel der Pin-Lock Funktion im Aufstieg.

Auf den ersten Blick sehen die Atomic Shift (jeweils links) und die Atomic Shift 2 fast gleich aus, die Unterschiede liegen im Detail.
Auf den ersten Blick sehen die Atomic Shift (jeweils links) und die Atomic Shift 2 fast gleich aus, die Unterschiede liegen im Detail.

Weiter Änderungen betreffen die Steighilfe, welche 4mm mehr Standhöhe im Vergleich zum Vorgängermodell ermöglicht sowie eine neue gestaltete Stopper-Arretierung für den Aufstieg.

Ein erster Test in der Praxis

Die Montage funktioniert reibungslos und identisch zur Erstversion der Bindung, denn das Bohrmuster hat sich nicht verändert. Nach Rücksprache mit einigen Atomic-Athleten zur richtigen Adjustierung der fein einstellbaren Micro AFD gehen wir für die Montage wie folgt vor:

  • Schuh einklicken
  • Die AFD bis auf Anschlag an den Schuh drehen
  • Anschließend eine viertel Umdrehung rausdrehen
  • Anpressdruck einstellen und fertig

Wer bereits die Erstversion der Shift unter den Füßen hatte, wird sich auf der neuen Shift 2 sofort zurechtfinden. Bei der ersten Tour verhält sie sich im Aufstieg angenehm unauffällig: Felle aufziehen, den Walkmodus aktivieren und einsteigen, Hebel hochziehen, Stopper einrasten und los geht’s.

Nach etwa 600 Höhenmeter und unzähligen Spitzkehren hat die Bindung im Aufstiegsmodus top funktioniert, ohne das Probleme aufgetreten sind. Selbst bei recht eisigen Spitzkehren und harten Traversen hielt sie den Schuh wo er sein soll. Im steileren Terrain sind die 4mm höhere Steighilfe ein willkommenes Upgrade. Die Stopper blieben trotz mehrmaligen anstoßen der Skier gelocked. Dies war bei der Vorgängerversion manchmal nicht der Fall.

Das Umstellen vom Touren- in den Abfahrtsmodus funktioniert schnell und ohne Probleme. Beim ersten Einklicken in die Bindung kommt dann der erste AHA-Effekt: die etwas größer Dimensionierten Zange am Vorderbacken erinnern etwas an die STH-Bindung von Atomic und verleihen ein bekanntes, subjektives Sicherheitsgefühl. Dieses Gefühl bestätigt sich in der Praxis und so kann man sich bei der Abfahrt direkt auf das Wesentliche konzentrieren, ohne einen Gedanken an das Material verschwenden zu müssen.

Die Atomic Shift 2 kann auch bei slushy Bedingungen und mit Vollgas eingesetzt werden.
Die Atomic Shift 2 kann auch bei slushy Bedingungen und mit Vollgas eingesetzt werden.

Die Bindung kam im Test auch im Skigebiet zum Einsatz, um sie hier, wie vom Hersteller beworben, auch als “leistungsstarke Freeride Bindung” zu testen. Am Vormittag ein paar Lines im alpinen Gelände und am Nachmittag mit dem Freunden ein paar Runden auf der Kickerline – die Shift2 macht bisher alles mit, löste dabei niemals ungewollt aus und fühlt sich dabei an wie eine normale Alpinbindung.

Kicker ballern mit einer Atomic Shift 2? Das geht!

Besonders lateral scheint die Bindung merklich steifer geworden zu sein, was in einer direkteren Kraftübertragung resultiert. Die Bindung flext beim schnellen Fahren im zerspurten Gelände deutlich weniger als die Vorgängerversion und steckt bis jetzt jede Landung easy weg.

Fazit

Nach ca. 5 Skitagen in unterschiedlichsten Settings bekommen wir von der Shift 2 einen durchwegs positiven Eindruck. Die Bindung zeigte sich unbeeindruckt von schweren Aufstiegs- und Abfahrtsbedingungen und verrichtete unauffällig ihren Dienst. Bisher war kein lästiges nachstellen der AFD-Platte notwendig und der neue Mechanismus wirkt äußerst solide.

Zur Haltbarkeit lassen sich nach so kurzer Zeit noch keine Aussagen treffen, aber wir werden die Shift 2 die restliche Saison noch ausgiebiger testen und uns dann mit einem Langzeittest der Bindung zurückmelden.

Übersicht: Atomic Shift 2 – Specs, Preis, Verfügbarkeit

Atomic Shift 2

Die Atomic Shift 2 kommt in in zwei Versionen auf den Markt und ist ab August 2024 verfügbar:

Shift 2 10Shift 2 13
Z-Wert4-106-13
Gewicht pro Bindung915g920g
Stopperbreiten90, 100, 110, 120mm90, 100, 110, 120mm
Harscheisen100/120mm100/120mm
Preis:499,99 €549,99 €

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