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StoriesInterview: Douchebags Gründer Jon Olsson

Interview: Douchebags Gründer Jon Olsson

Jon Olsson gehört zu einem der Pioniere unseres Sports. Wir haben den Schweden zu seiner Brand Douchebags befragt.

Der Schwede Jon Olsson hat mit seinen Double-Kreationen Freestyle maßgeblich geprägt und hat dem Bigair-Sektor somit unverrückbar seinen Stempel aufgedrückt. Doch auch abseits von Kickern hinterlässt Jon immer wieder seine Spuren und kommt mit regelmäßig mit Visionen um die Ecke. So war es nicht verwunderlich, dass sein Label Douchebags sich rasant über den Globus verbreiten würde.

Interview: Roman Lachner

Hi Jon, schon lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht’s dir und wo treibst du dich herum?
Hey, bei mir ist alles in Butter und schiebe mich mit Volldampf durchs Leben. Eigentlich wollte ich ja einen Gang zurück schalten und alles etwas langsamer angehen. Irgendwie ist bei dem Versuch aber genau das Gegenteil von dem eingetroffen, was ich beabsichtigt hatte.

Scheinbar bin ich für´s Relaxen nicht gerade talentiert, denn ich reise mehr denn je, um neue und interessante Fleckchen auf unserem Planeten zu erkunden. Zudem versuche ich, noch mehr all meine Interessen unter einen Hut zu bekommen – oder gar zu büdeln.

Nennt man so etwas dann Freizeitstress oder Arbeit? Wir gönnen´s dir jedenfalls. Wie sieht´s bei dir in diesem Winter aus? Nachdem du deine Racer-Karriere an den Nagel gehängt hast, bist du inzwischen wieder zurück auf der guten Freeski-Seite der Macht. Hast du da spezielle Pläne?
Um ehrlich zu sein hatte ich nicht genügend Zeit um wirklich viel für den Winter zu planen. Ich habe einfach zu viele Projekte am Start. Um alles zu realisieren, was so in meinem Kopf umherschwirrt, bräuchte mein Jahr wahrscheinlich 8.000 Tage. So aber bin ich gezwungen, mir lediglich die Sahnestückchen herauszupicken.

Im einzelnen heißt das, dass ich versuche an Spots zu reisen, an denen ich seit langer Zeit nicht mehr zu Besuch war. Ich wollte beispielsweise mit CMH in Kanada durch die Rockies fliegen. Leider hat diesen Plan eine fiese Grippe vereitelt. Ich habe aber für ein paar Wochen den legendären Japow schlürfen dürfen. Nach all den Jahren, in denen ich den Sport eher Wettkampfmäßig betrieben habe, fühlt es sich genial an, etwas Druck vom Gaspedal zu nehmen und die Zeit im Schnee einfach zu genießen.

Das ist mehr als verständlich. Lass und doch mal über Douchebags reden. Im Gegensatz zu vielen anderen Pros, die entweder Ski Brands oder Outerwear Labels gegründet haben, hast du dich entschieden, eine Firma für Travelgear entstehen zu lassen. Wie kam es überhaupt dazu?
Die ganze Story war schon auch etwas dem Zufall geschuldet. Als ich mit ein paar Jungs die norwegische Westküste nach den besten Wellen absuchte, lernte ich Produktdesigner Truls Braats kennen. Wir verstanden uns von Beginn an blendend und quatschten über unsere Leidenschaft – das Reisen um den Globus mit Skifahren zu verbinden.

Wir beide kamen aber schnell zu dem gleichen Ergebnis, dass es bislang noch nicht die notwendigen Bags im Handel verfügbar zu sein schienen, die unser benötigtes Equipment stylish und ohne großen Hustle von A nach B transportieren konnten. Genau das war der Ursprung für unseren Plan, an diesem Umstand etwas ändern zu wollen.

Und „schwupps“, ist eine neue Marke gegründet. Ok, so einfach wird es dann wohl nicht gewesen sein. Wie ist bei euch euer Business eigentlich aufgeteilt? Hat jeder von euch beiden einen festen Part, oder wie kann man sich das bei Douchebags vorstellen?
Nachdem wir ja ein wirklich kleines Team sind, ist´s bei uns recht übersichtlich. Trules ist CEO und Produktdesigner, währen ich als Eigentümer und langjähriger Skiprofi meine Erfahrungen in die Entwicklung einfließen lasse und unsere Marke dementsprechend strategisch ausrichte. Ganz klar lässt sich unser Arbeitsfeld aber nicht abstecken, da wir extrem eng zusammen arbeiten und die Grenzen auch fließend sind.

Wie viele Leute arbeiten inzwischen überhaupt für euch?
Seit wir im Januar 2012 die ersten Bags in den Umlauf gebracht haben, ist unsere Marke stetig gewachsen. Momentan gehören 18 Angestellte zur Douchebags Familie. Drei des Teams wohnen in Schweden, einer in US und der Rest „schuftet“ in Oslo, wo wir unser Headquarter haben.

Und die Produktion? Ist die auch in Skandivien beheimatet oder lasst ihr wie die meisten Brands eure Modelle auch in Fernost herstellen?
Alle unsere Produkte werden in Vietnam genäht – und zwar in der bekanntesten und wahrscheinlich auch größten Produktionsstätte im gesamten Sport Industry. Wir sind glücklich darüber, dass wir mit einem Partner zusammen arbeiten dürfen, der in der Branche für seine überdurchschnittlich guten Arbeitsverhältnisse bekannt ist. Also Sportler war für uns dieser Umstand äußerst wichtig, als wir uns nach einem potentiellen Zulieferer umgesehen hatten.

Douchebags verbindet Style mit Funktionalität – das können die Skandivier! Woher nimmst du deine Inspirationen für neue Modelle.
Neben meinem Inpiut kann ich natürlich auf das komplette Team von Douchebags zählen – und natürlich auf die Fans und Ambassadors. Alle zusammen pushen die Brand mit ihrem Feedback und ihren Ideen.

Stehen neben Style und Funktion noch weitere Topics auf der Agenda, wenn es um die Entwicklung von neuen Modellen geht?
Jein… diese beiden Kenngrößen charakterisieren unsere Produkte natürlich maßgeblich und geben Douchebags seinen unverkennbaren Look. Zu diesen beiden Attributen gesellt sich aber auf jeden Fall noch die Innovation. Denn gerade wenn wir in ein neues Produktsegment vorstoßen, versuchen wir uns von eingetretenen Pfaden zu lösen und neue Ansätze für moderne Designs zu finden.

Und an was tüftelt ihr momentan rum?
Keine Chance! Das bleibt vorerst geheim. Ich kann nur sagen, dass 2018 ein extrem aufregendes Jahr für uns sein wird. Wir arbeiten kreativ und hart an wirklich coolen Styles.

So… jetzt zum Schluss aber noch die wohl wichtigste Frage. Wie zur Hölle seid ihr auf „Douchebags“ gekommen? Gerade in Amerika ist dieses Wort ja nicht gerade eine schmeichelnde Bezeichnung für einen arroganten Snob.
Haha… du hast recht. Und genau aus diesem Grund müssen wir gerade in Nordamerika immer wieder herunterbeten, wie es letztlich zur Namensgebung unseres Labels gekommen ist. Als wir an den ersten Entwürfen saßen, die Travelbags neu definieren sollten, tauchte das Wort “Douchebags” immer häufiger im Netz auf. Irgendwie mussten wir darüber lachen, dass man Truls und mich auch leicht in diese Snob-Schublade hätten stecken können.

Dass unsere Firma letztlich diesen Namen verpasst bekam, ist aber nicht ausschließlich uns zuzuschreiben. Wir haben einfach die Community in sozialen Netzwerken zu Vorschlägen für einen passenden Brand-Namen befragt. Auch da tauchte immer wieder „Douchebags“ auf und so waren wir gezwungen, uns ernsthaft mit dieser Alternative auseinanderzusetzen.

Nachdem wir neben Innovationen auch auf Rebellion gegen scheinbar unverrückbare Standards setzen wollten, schien uns „Douchebags“ für beinahe perfekt. So konnten wir für reichlich Trouble sorgen und unsere Marke schnell medial bekannt machen. Schließlich blieb einem dieser unsympathische Spitzname im Gedächtnis. Besser hätte es also nicht laufen können für uns.

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