Exklusives Interview mit Black Diamond Produktspezialist Loïc Tonnot über die verbesserte “Helio Carbon”-Kollektion 2021 sowie die Neuerungen an den “JetForce”-Lawinenrucksäcken.
Als absolute Profis in Sachen Freetouring und Backcountry kommen die Amerikaner von Black Diamond in diesem Winter mit einer überarbeiteten Version der „Helio Carbon“-Kollektion daher. Darüber hinaus haben die Ingenieure der Brand auch an Details des „JetForce“-Lawinenrucksacks gearbeitet, der jetzt leichter und kompakter geworden ist. Wir haben Produktspezialist Loïc Tonnot zu den kleinen und auch größeren Neuerungen befragt.
Interview: Produktspezialist Loïc Tonnot über die neuen “Helium Carbon” Modelle sowie den verbesserten “Jetforce Pro” Lawinenrucksack
Hallo Loïc! Für uns Freerider gibt es gleich zwei interessante Neuerungen aus dem Hause Black Diamond: Mit dem „JetForce Pro“ habt ihr eine überarbeitete Version eures Lawinenrucksacks auf den Markt gebracht und auch am „Helium Carbon“ wurde einiges modifiziert. Lass uns doch gleich mal eure Skier unter die Lupe nehmen: Was ist 2020/21 neu an den leichten Freeridern?
Black Diamond ist eine Wintermarke. Und das sind wir schon lange. Aber seitdem die ersten Skier im Winter 1989 auf den Markt kamen, ist eine Menge passiert. Mit der diesjährigen Kollektion wollen wir Skifahrer ansprechen, die zwar auf Leichtigkeit großen Wert legen, denen aber vor allem die Downhill-Performance wichtig ist beziehungsweise der Spaß an der Abfahrt. Die „Helio Carbon“-Serie basiert auf dem gleichen Shape wie die „Recon Line“, allerdings ist das Innenleben zur Gänze überarbeitet.
Wichtig ist hier der Paulownia-Holzkern, der für eine verbesserte Dämpfung sowie weiches Fahrverhalten sorgt. Der ausgewogene Flex bringt zusätzlich viel Fahrvergnügen im Tiefschnee und bietet herausragende Performance auch bei härteren Bedingungen.
Mit dem „Helio Carbon 104“ habt ihr die Lücke zwischen der 115er- und der 95er-Version geschlossen – beziehungsweise mit dem „Helio 105“, den es aber jetzt nicht mehr gibt.
Wir hatten den „Helio 105“ in unserer Skikollektion seit 2016. Dieser wurde für 2020 neu konzeptioniert und kommt nun in der Form des „Helio Carbon 104“ zurück. Im Kontrast zum „Helio 105“ hat der „Helio Carbon 104“ eine neue Form, beinhaltet wie schon erwähnt den Paulownia-Holzkern und dazu einen veränderten Shape. Während der „Helio 105“ in drei Längen verfügbar war, launchen wir den neuen „Helio Carbon 104“ in vier Längen, um noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen und volles Fahrvergnügen zu garantieren.
Seit 2017 fertigt Black Diamond seine Skier in den Pressen von Blizzard. Hast sich seither für die Marke spürbar etwas verändert? Und was waren eigentlich die Gründe für diesen Shift?
Die Kooperation mit Blizzard ist uns sehr wichtig und hat in der Vergangenheit zu vielen wertvollen Synergien geführt. Während das Design und die Konstruktion weiterhin am Hauptsitz in Salt Lake City stattfinden, wird in Mittersill an den Komponenten und der Umsetzung gefeilt. Die langjährige Expertise und außerordentliche Qualität seitens Blizzards führten über die vergangenen Jahre zu Brettern, auf die wir stolz sind und mit denen wir die Latte mit der diesjährigen Kollektion noch mal höher schrauben!
Wo geht für Black Diamond in Zukunft die Reise noch hin? Seht ihr euch weiterhin eher im Touring und Freetouring als im Freeriden?
Black Diamond hat ein über 30-jähriges Erbe im Skitourensport, seit wir mit der Herstellung von Handschuhen, Skitourenausrüstung, Telemarkbindungen und Stöcken begannen. Damals wie heute sind wir bestrebt, die besten Skier anzubieten, um jede Art von Bergen weltweit erkunden zu können. Unser Skisortiment reflektiert diese Herangehensweise: Die „Helio“-Familie beinhaltet Premium-Tourenski, die alles abdecken von 88 bis 115 Millimetern.
Wir haben auch einen ähnlich gebauten Ski für technischere Aufstiege mit der „Cirque“-Family im Programm. Und auf der anderen Seite des Spektrums bieten wir die „Boundary Pro“-Familie für die tiefen Tage im Backcountry. Die Black-Diamond-Ski sind für den wahren Outdoor- und Abenteuer-Enthusiasten gemacht und werden auch weiterhin dem Sommer-Alpinisten und Bergsteiger dienen, der die Berge im Winter erkunden möchte.
Lass uns noch auf eure Lawinenrucksäcke kommen. Nachdem sich die batteriebetriebenen Modelle mit einer großen Portion Skepsis in der Szene konfrontiert sahen, haben sich eure „JetForce“-Packs jetzt zweifelsohne etabliert und finden immer mehr Anhänger. Warum, glaubst du, haben sich die Modelle mit einem elektrischen Gebläse anfangs so schwergetan? Hattet ihr euch das so schwierig vorgestellt?
Die erste Generation des „JetForce“ kam 2012 auf den Markt. Zu dem Zeitpunkt war das System für Benutzer noch Neuland. Besonders im Bereich des Personal Safety Equipment ist Vertrauen ein Key Factor, der neben Punkten wie Gewicht und Handhabung natürlich eine wichtige Rolle spielt.
Weil Lawinenairbags eine langfristige Investition für viele Freerider und Tourengeher darstellen, ist davon auszugehen, dass diese nicht regelmäßig gewechselt werden. Dass es in diesem Bereich Zeit benötigt, bis ein Umdenken stattfindet, war uns klar. Schlussendlich hat sich die Technologie der Airbags mit elektrischem Gebläse nun aber auch bewährt.
Mit dem „JetForce Pro“ habt ihr euer modulares Topmodell überarbeitet. Es ist leichter geworden und hat nun darüber hinaus eine Bluetooth-Schnittstelle. Kannst du uns etwas genauer erzählen, was es damit auf sich hat?
Alle unsere Snow-Safety-Produkte basieren auf der engen Zusammenarbeit mit Pieps. Die Pieps-App ist ein wichtiger Aspekt davon, der den Nutzern viele Vorteile bietet. Der „JetForce“ lässt sich mit der App innerhalb weniger Sekunden koppeln. Dadurch können unter anderem Software-Updates installiert oder Einstellungen vorgenommen werden wie die automatische Entleerungsfunktion des Ballons.
Dies kann essenziell sein, sollte man von einer Lawine verschüttet werden. Mit diesem Feature entsteht ein Luftpolster, das das verfügbare Luftvolumen signifikant unter der Schneedecke erhöhen kann. Wir sehen die Bluetooth-Schnittstelle als eine wichtige Serviceleistung. Durch die einfache Bedienbarkeit haben alle Tourengeher und Freerider die Möglichkeit – egal ob am Anfang der Saison im Keller oder erst in der Gondel – ihr Gerät zu überprüfen, und sparen sich somit auch den Weg zur Servicestelle.
Der Black Diamond “Jetforce Pro 25L” 2021 Lawinenrucksack im Detail
Bei der Weiterentwicklung des Lawinenrucksacks kommt jetzt das noch kompaktere und leichtere „JetForce Pro“-Lawinenairbag-System zum Einsatz. Es wurde im Rucksack ein Stück nach unten verlegt, um den Rucksackschwerpunkt beim Tragen zu verbessern. Mit der neuen Bluetooth-Schnittstelle kannst du die Software direkt über die Pieps-App auf deinem Smartphone aktualisieren und Einstellungen vornehmen. Das System ist modular aufgebaut, sodass auch noch ein Rucksack mit wahlweise 10 oder 35 Litern befestigt werden kann. Damit bietet das „JetForce“-System eine unglaubliche Vielseitigkeit.
Specs: Black Diamond “JetForce Pro 25L” Lawinenrucksack
- Volumen: 25 l
- Größen: S/M, L/XL
- Gewicht: 3.450 g (M/L
- Preis: 1.120 Euro
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Der Black Diamond “Helio Carbon 104” 2021 im Detail
Der „Helio Carbon 104“ wurde für ganztägige Skitouren ins Gelände entworfen. Dabei kombiniert er seine ausgewogene Balance und verspielte Powder-Performance mit einer leichten Konstruktion und technischer Präzision bei variablen Bedingungen. Seine Prepreg-Carbonfaser-Konstruktion mit umlaufenden ABS-Seitenwangen verbessern die Dämpfung für ein weicheres Fahrverhalten, während der Paulowina-Holzkern das Gewicht für lange Tourentage reduziert. Der ausgeglichene Flex und die Torsionssteifigkeit des „Helio“ sorgen für zuverlässiges und reaktionsfreudiges Fahrverhalten bei der Abfahrt.
Specs: Black Diamond “Helio Carbon 104” 2021
- Längen: 172, 178, 184 cm
- Shape: 132/104/118 mm (184 cm)
- Radius: 23 m (184 cm)
- Preis: 750 Euro
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