“Treeline” (Full Movie + Interview) – 2019 – Patagonia

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Interview mit Leah Evans

Interview: Rosina Friedel



Hi Leah! Danke, dass du dir die Zeit nimmst mit uns über den neuen Film von Patagonie – Treeline – zu sprechen. Kannst du uns kurz erzählen, wer die anderen Rider im Film sind? 

Hi! Ja, na klar. Die anderen Rider neben mir waren Taro TamaiAlex Yoder, Carston Oliver und Laura Yale. 

Was war deine Motivation, diesen Film zu drehen? 

Ich komme selber aus British Columbia und kenne deshalb Zederbäume und ihre Schönheit. Ich wollte die Besonderheit und die Geschichte dieser Bäume festhalten.

Glaubst du, dass Bäume miteinander kommunizieren können?

Ja, das glaube ich. Suzanne Simard, die Biologin in dem Film, hat mir erklärt, wie viel unter einer Schneedecke passiert. Die Bäume bilden untereinander ein großes Netzwerk, um zu kommunizieren und im Winter zu überleben. Das ist etwas, was ich nicht wusste, bevor ich sie getroffen habe. Die Wissenschaft hinter einem funktionierenden Ökosystem ist der absolute Wahnsinn.

Ja, das stimmt! Der Film nimmt uns ja in verschiedene Wälder mit, wo genau warst du unterwegs? 

Die Wälder in denen ich gefahren bin, waren etwas außerhalb von Revelstoke, B.C (Kanada).

Ist das dein Lieblingsspot? 

Ja, dort zu fahren ist wirklich etwas Besonderes. Zederbäume lassen viel Platz zwischen einander, was das Skiing dort so einzigartig macht.

Was war dein Lieblingspart im Film?

Ich liebe es mir die Filmsequenzen über die Bäume anzusehen. Die Aufnahmen sind einfach der Wahnsinn! Aber auch die Szenen mit Suzanne und wie sie über sich und ihre Arbeit spricht. Ich habe einfach eine Verbindung zu dem was sie tut, besonders wie sie über die Mutterbäume spricht.

Was war das für ein Gefühl in diesen Wäldern zu fahren? Vor allem, weil diese Wälder ja quasi deine Heimat sind? 

Was wir gefilmt haben war wirklich besonders, weil einfach so viel Schnee lag. Ich denke als Skifahrer freut man sich immer über frischen Powder und wenn es dann noch so viel ist, ist es der Traum eines jeden Freeriders in solchen Wäldern unterwegs zu sein.

Warst du die einziger Riderin? Also nur du, dein Filmteam und die Bäume? 

Ja. Ich war in der Vergangenheit dort schon auf vielen Skitouren unterwegs, aber zum Filmen waren wir nur zu dritt.

Was war an dem Dreh anders im Vergleich zu deinen vergangenen Skitouren? 

Tatsächlich war da kein großer Unterschied. Die einzige Sache die wirklich anders war, war die Menge an Schnee! Oft liegt dort nicht so viel, aber zum Zeitpunkt des Shootings ist man richtig drin versumpft. Wir hatten ein perfektes Timing.

Leah Evans in Treeline © Patagonia
Leah Evans in Treeline © Patagonia

Wie hat sich dein Gefühl gegenüber Bäumen verändert? 

Nachdem ich so viel von Suzanne lernen durfte, verstehe ich viel mehr die Wissenschaft hinter Bäumen. Suzanne gab mir definitiv ein tieferes Verständnis für die Natur.

Patagonia ist ja bekannt für seine Projekte im Bereich Umweltbewusstsein. Warum glaubst du, dass dieses Thema heute so wichtig ist? Vor allem auch im Bereich Wintersport? 

Wir befinden uns momentan mitten im Wandel. Es war zum Beispiel lange nicht möglich, Skisequenzen in diesen Wäldern zu filmen, weil es keinen oder nur wenig Schnee gab. Du siehst wirklich die Veränderung in der Natur und wir haben das in diesem Moment besonders gemerkt. Global gesehen verändert sich zurzeit sehr viel und es ist umso wichtiger über diesen Wandel zu sprechen und aufzuklären. Patagonia macht da sehr viel, besonders wenn es um das Thema Umwelt geht. Bäume haben keine Stimme, deswegen ist es umso wichtiger jemanden zu haben, der für sich spricht.

Warst du schon immer eine umweltbewusste Person oder hat das erst seit der Zusammenarbeit mit Patagonia etabliert?

Ich glaube, es war schon immer in mir drin. Ich habe schon immer versucht, Sachen zu verändern die in meiner Kontrolle liegen – so auch mit Girls Do Ski. Durch die Unterstützung von Patagonia können wir unser Visionen zu Handlungen machen. Sie sind wirklich super supportive und immer offen für neue Projekte.

Treelines © Patagonia
Treelines © Patagonia

Du bist die Gründerin von Girls Do Ski – Kannst du uns etwas darüber erzählen? 

Es war mir schon immer ein Anliegen, Frauen das Skifahren, insbesondere das Freeriden, näher zu bringen. Girls Do Ski ist ein Freeride Camp, das wir in Revelstoke eröffnet haben und wo wir einfach die Möglichkeit anbieten wollen, Backcountry-, Touring- oder Guidekurse- zu besuchen.  Ich mache das inzwischen seit 11 Jahren und wir versuchen im Grunde einfach nur die weibliche Freeride Community zu vergrößern.

Besteht deine Crew ausschließlich aus Frauen oder hast du auch Männer im Team?

Nope, nur Frauen!

Wie kommt das an? 

Normalerweise sind wir innerhalb von ein- oder zwei Tagen komplett ausgebucht.

Wow, Glückwunsch! Wie viele Mädels sind dann mittlerweile in Revelstoke auf Skiern unterwegs?

Inzwischen sind es einige! Als ich mit der Idee des Camps gestartet habe, war der Anteil an Frauen noch recht überschaubar, aber inzwischen ist es fast eine Art Bewegung geworden.

Das ist ziemlich cool! Erzählst du den Teilnehmerinnen auch etwas über Treelines und über die Bäume in Revelstoke? 

Ja! Die Frauen lernen alles über Treeskiing, Backcountry und natürlich auch über Lawinensicherheit.

Treelines © Patagonia
Treelines © Patagonia

Kannst du uns noch etwas über deine zukünftigen Projekte erzählen?

Ich habe einige Ideen, mit denen ich gerade noch am Anfang stehe. Aber ich möchte definitiv mehr Projekte Zuhause in B.C. starten. Dort gibt es einfach so viel zu erleben und die Berge dort inspirieren mich unglaublich. Du kannst ein ganzes Leben an diesem Ort verbringen und bist trotzdem nie gelangweilt.

Bist du nur am Skitouren oder zieht es dich auch manchmal in Skigebiete? 

Nein, ab und zu bin ich auch in Skiresorts unterwegs. Dort gehe ich dann aber auch oft Skitouren, weil ich es einfach liebe frische Tracks zu erkunden und neue Spots zu entdecken. Außerdem finde ich hat man mehr von seinen Freunden, wenn man zusammen eine Tour geht.

Bist du in Revelstoke geboren?

Ursprünglich komme ich aus Rossland, das liegt ungefähr vier Stunden entfernt von Revelstoke. Hier [in Revelstoke] lebe ich jetzt aber schon seit acht Jahren.

Wann standest du das erste mal auf Skiern? 

Als ich ca. fünf Jahre alt war.

Treelines © Patagonia
Treelines © Patagonia

Warst du schon immer im Backcountry unterwegs oder hat es dich auch mal zu etwas anderen hingezogen z.B. Parkskiing? 

Ich habe mit Skirennen angefangen und bin dann quasi im Backcountry gelandet. Als die Freeride World Tour Stopp in Revelstoke gemacht hat, bin ich mitgefahren. Außerdem fuhr ich bei den Canadian Freeride Championship mit.

Wieso hast du mit den Contests aufgehört und dich stattdessen mehr für Filmprojekte interessiert? 

Filmen ist für mich weniger Stress. Es kann zwar stressig werden, aber es ist definitiv weniger Stress als Contests zu fahren.

Meine letzte Frage Leah: Was ist die Message vom Film oder hast du sogar noch eine persönliche Message für uns? 

Ich denke, es ist ganz wichtig sich immer das Gesamtbild anzuschauen, gerade wenn es um unser Verhalten im Ökosystem geht. Bäume kommunizieren auch auf eine Weise untereinander und wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen, wenn wir da draußen auf unseren Ski oder Snowboards unterwegs sind. Verbringt man genug Zeit in der Natur, versteht man die Message ganz von allein.

Danke für deine Zeit! 

Wer mehr über Leah und ihre Heimat Revelstoke lesen möchtet findet hier einen Blogeintrag, den sie selbst zum Film verfasste.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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