PRIME SKIING MAGAZINE #15 (DEZ 2017)
Ring frei für Ausgabe Prime Skiing #15.
Kaum einer von uns kann sich noch vorstellen, wie man ein soziales Leben führen könnte, ohne sich per E-Mail, WhatsApp oder Facebook mit all seinen Freunden zu vernetzen. Oder man stelle sich nur vor, man würde, ohne Bergfex & Co. abgecheckt zu haben, spontan in die Berge fahren. Verrückt!
Ohne auch nur eine Seele dort zu kennen, ein Quartier online reserviert oder vorher sämtliche Informationen über das entsprechende Resort eingeholt zu haben… total crazy!
Und es kommt noch schlimmer: Jetzt stellt euch mal vor, dass ohne diese digitalen Vernetzungen nicht einmal eine Möglichkeit bestünde, seine Erlebnisse mit der Community in beinahe Echtzeit zu teilen, sondern lediglich Tage nach dem Trip Geschichten erzählt und Bilder gezeigt werden könnten. Euch wird schon ganz schwindelig?
Dann versucht doch jetzt on top noch, euch vorzustellen, dass ihr niemanden kennen würdet, der dieselbe Leidenschaft wie ihr fürs Freeskiing teilt, es außer per Post verschickten Newslettern kein Medium gäbe, das über diese Outlaws berichten wollte, und somit auch kaum eine Szene hätte entstehen können. Jetzt könnt ihr in etwa nachvollziehen, wie sich die Pioniere unseres Sports in den 90ern gefühlt haben müssen.
Dieser Gedanke hat uns in der Redaktion ganz wuschig gemacht und beflügelt, eine Story zu produzieren, die die Anfänge unseres Sports in Deutschland beleuchtet.
Das Interessante an der Geschichte ist, dass sämtliche Protagonisten dieser wilden Anfangszeit heute noch in der Szene unterwegs sind – als Redakteure, Fotografen, exotische Reiseanbieter oder in der Ski-Industrie.
Bildliche Beweise aus dieser Periode waren allerdings nur äußerst schwierig aufzutreiben, da, wie einige noch wissen, bis zur Jahrtausendwende analog fotografiert wurde, die Diakisten auf den Speichern aber in den letzten 20 Jahren sukzessive entsorgt oder von Motten befallen wurden.
Schade… Aber wer weiß schon, wie wir in 20 Jahren über unser Jetzt denken. Können wir dann von uns behaupten, auch etwas bewegt zu haben, oder waren wir nur Mitläufer? Vielleicht ist es also mal wieder an der Zeit, auf unsere wilden Freeski-Wurzeln zurückzublicken und Abenteuer ins Ungewisse zu unternehmen.