Die Qwicklane „Easy“ ist die weltweit erste Skitourenbindung mit elektrischer Höhenverstellung und will damit Maßstäbe in Komfort, Sicherheit und Ergonomie setzen. Die drei Gründer sind leidenschaftlichen Skitourengehern und stehen uns im Interview Rede und Antwort.
Die Qwicklane „Easy“ setzt neue Maßstäbe im Skitourengehen als weltweit erste automatische Skitourenbindung mit elektrischer Höhenverstellung der Steighilfen – ganz einfach per Knopfdruck während des Aufstiegs. Diese bahnbrechende Innovation wurde von den drei passionierten Tourengehern Johannes Sellmaier, Lukas Ernst und Dominik Riediger entwickelt, die ihre eigene Erfahrung in die Gestaltung dieser Bindung einfließen ließen.
Interview: Dominik Riediger, Gründer und Geschäftsführer von Qwicklane
Dominik, kannst du dich bitte kurz vorstellen und uns einen Einblick in deinen Werdegang in der Skiindustrie geben? Was hat dich dazu gebracht, Qwicklane zu gründen?
Servus zusammen! Ich bin Dominik, 31 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Lenggries mitten in den Bergen. Mit drei Jahren hat mein Opa mich das erste Mal von unserem Hausberg, dem Brauneck, geschubst. Bis zu meinem 15. Lebensjahr bin ich im deutschen Alpin-Kader Skirennen gefahren – der Skisport hat mich von klein auf begeistert.
Schon damals wusste ich, dass ich irgendwann in diesem Bereich arbeiten möchte. Meinen ersten beruflichen Traum habe ich mir beim FC Bayern München erfüllt. Während dieser Zeit kamen meine Kindheitsfreunde Lukas und Johannes auf mich zu. Sie hatten bereits anderthalb Jahre an einer Idee für eine elektrische Skitourenbindung gearbeitet – damals noch neben ihrem Studium.
Über das Start-up-Center ihrer Uni bekamen sie den Tipp, dass ein BWLer im Team hilfreich wäre, und standen eines Tages mit ihrem ersten Prototyp vor meiner Tür. Obwohl die Idee noch in den Kinderschuhen steckte, war ich sofort begeistert. Ich habe zugesagt unter der Bedingung, dass wir ein Gründerstipendium bekommen.
Kurz darauf ging alles ganz schnell: Antrag geschrieben, Stipendium erhalten, Job gekündigt – und dann haben wir losgelegt.
Was war die Hauptinspiration hinter der Entwicklung der Qwicklane-„Easy“-Bindung? Wie haben deine persönlichen Erfahrungen als Skifahrer die weitere Entwicklung eurer Innovation beeinflusst?
Die Hauptinspiration war eine persönliche Erfahrung von Lukas. Auf einer Skitour in den Dolomiten musste er ständig die Bindung seiner Freundin verstellen – und das in einem steilen, eisigen Abschnitt, wo jede Bewegung riskant war.
Er dachte sich: „Das muss doch einfacher gehen!“
Zurück zu Hause hat Lukas seine Idee gemeinsam mit Johannes umgesetzt. Mit Lukas’ Maschinenbau-Hintergrund und Johannes’ Expertise in Embedded Systems konnten sie während der Corona-Zeit den ersten Prototyp entwickeln. Meine Erfahrungen als Skifahrer spielten vor allem in unserem Teamzusammenhalt eine Rolle.
Lukas und ich kennen uns bereits seit dem Kindergarten und sind zusammen im Skiclub in Lenggries Rennen gefahren. Unsere gemeinsame Leidenschaft für den Skisport hat uns früher auf dem Podest verbunden – und jetzt wieder in diesem Projekt.
Die Qwicklane „Easy“ wird als die weltweit erste automatische Skitourenbindung mit elektrischer Höhenanpassung beworben. Wie funktioniert das genau und was unterscheidet die „Easy“ von herkömmlichen Bindungen?
Die „Easy“-Bindung ist wirklich ein Meilenstein. Sie ermöglicht es, die Steighilfe elektrisch per Knopfdruck zu verstellen – ohne Anhalten, Bücken oder mühsames Hantieren mit dem Skistock. Das funktioniert über eine kompakte elektrische Einheit in der Bindung, die mit einer Fernbedienung gesteuert wird.
Diese Fernbedienung kann einfach am Skistock oder an der Ausrüstung befestigt werden. Mit einem Knopfdruck passt sich die Steighilfe optimal an das Gelände an – egal ob flach oder steil.
Der große Vorteil: Der Nutzer bleibt immer „im Flow“. Man spart Zeit, Energie und verbessert die Ergonomie.
Außerdem sorgt unsere Sensorik dafür, dass die Bindung nur dann verstellt wird, wenn kein Schuh aufliegt – das verhindert Fehlbedienungen.
Video: Qwicklane Easy – Automatische Skitourenbindung
Welche Herausforderungen habt ihr bei der Entwicklung der Bindung bewältigt und wie seid ihr damit umgegangen?
Eine der größten Herausforderungen war die Belastbarkeit und Zuverlässigkeit der Elektronik unter extremen Bedingungen wie Kälte, Nässe und Schnee. Wir haben viel getestet, um sicherzustellen, dass die „Easy“-Bindung auch bei Minusgraden reibungslos funktioniert.
Wir haben bewusst auf bewährte Technologien gesetzt: So stammen der Vorderbacken und die Skistopper von unserem Partner Dynafit, der seit Jahrzehnten für hochwertige Produkte bekannt ist. Damit konnten wir uns auf die Entwicklung der innovativen elektrischen Komponenten konzentrieren.
Ein entscheidender Faktor war der Einsatz von 3D-Druck. Dadurch konnten wir Prototypen innerhalb weniger Tage herstellen und testen. Hätten wir direkt in teure Spritzgussformen investiert, wäre die Entwicklung finanziell nicht möglich gewesen.
Auch die Finanzierung war eine Hürde, die wir anfangs durch zwei Stipendien vom Bund und vom Freistaat Bayern erfolgreich gemeistert haben. Mittlerweile konnten wir private Investoren gewinnen, die uns mit ihrer Unterstützung zur Seite stehen.
Wie habt ihr die Innovation so leicht und praktikabel gestalten können, ohne das Gewicht der Bindung stark zu erhöhen?
Das Mehrgewicht durch Akku und Motor liegt bei lediglich 75 Gramm pro Bindung – ein kaum spürbarer Unterschied.
Dank der verbesserten Ergonomie und Effizienz beim Aufstieg macht sich dieses zusätzliche Gewicht schnell bezahlt.
Unser Motor ist so clever in den Bindungskörper integriert, dass er kaum Platz benötigt. Die Kombination aus smarter Konstruktion und bewährten Dynafit-Komponenten hat es uns ermöglicht, eine leichte und leistungsstarke Bindung zu entwickeln.
Welche Vorteile bietet die „Easy“-Bindung für Skitourengeher?
Die „Easy“-Bindung verbessert das Skitourenerlebnis in vier zentralen Bereichen: Beim Komfort, da sich die Steighilfe per Knopfdruck einstellen lässt, ohne anhalten oder umgreifen zu müssen.
Bei der Effizienz, denn die optimale Steighöhe lässt sich jederzeit einstellen, ohne den Bewegungsfluss zu unterbrechen. Bei der Sicherheit, da besonders in steilen oder eisigen Passagen das gefährliche Hantieren an der Bindung entfällt. Bei der Ergonomie, denn die perfekte Steighöhe sorgt für eine optimale Kraftübertragung und spart Energie.
Anfänger profitieren von der intuitiven Bedienung und der erhöhten Sicherheit. Erfahrene Tourengeher schätzen die Effizienz und die Möglichkeit, sich voll auf das Erlebnis zu konzentrieren.
Wie begegnet ihr der Skepsis gegenüber technischen Innovationen?
Wir verstehen, dass technische Neuerungen im Outdoor-Sport manchmal auf Skepsis stoßen. Deshalb ist die „Easy“-Bindung auch im manuellen Modus voll funktionsfähig – selbst bei leerem Akku kann die Steighilfe verstellt werden. Zudem setzen wir auf Transparenz und Kundennähe.
Wir bieten Testmöglichkeiten an und rufen unsere Käufer persönlich an, um Feedback einzuholen. Ein Tester hat es treffend beschrieben: „Das ist wie eine Sitzheizung: Man merkt erst, wie gut es ist, wenn man es ausprobiert hat.“
Unsere Partnerschaft mit Dynafit stärkt zusätzlich das Vertrauen in unser Produkt, da sie für Qualität und Innovation stehen.
Welche Rolle spielt der Klimawandel in der Zukunft des Skitourensports und wie positioniert sich Qwicklane?
Der Klimawandel verändert den Wintersport spürbar. In Regionen wie den Voralpen werden Schneetage weniger und die Bedingungen für Skitouren ändern sich. Der Trend geht hin zu Pistentouren und kürzeren Wegen, was perfekt zu unserem Produkt passt, da es insbesondere in abwechslungsreichem Gelände punktet.
Trotz der Herausforderungen glaube ich fest daran, dass Skitourengehen ein wichtiger Bestandteil des Wintersports bleibt. Es verbindet Outdoor-Erlebnis, Fitness und Naturverbundenheit – Werte, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Unser Ziel ist, den Sport zugänglicher, sicherer und komfortabler zu machen.
Was bringt die Zukunft für Qwicklane?
Unser Fokus liegt aktuell darauf, die „Easy“-Bindung erfolgreich im Markt zu etablieren. Gleichzeitig denken wir schon weiter: Dank der verbauten Sensorik könnten zukünftige Funktionen wie automatische Steighilfen-Anpassung oder Performance-Tracking per Software-Update hinzugefügt werden.
Denkbar wären auch ein digitales Coaching-System oder die Integration in eine App. Zunächst konzentrieren wir uns jedoch darauf, unseren Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten und eine starke Basis für die Zukunft zu schaffen.
Qwicklane Easy Skitourenbindung

Mit einer wasserdichten, geschlossenen Einheit ist die Qwicklane „Easy“ ideal für jede Schneeart – sei es Powder, Firn oder Sulz. Der innovative Schneckenrad-Antrieb garantiert trotz kompakter Bauweise ein starkes Drehmoment, das selbst Eis und Schnee standhält. Dank modernster Sensorik erkennt die Bindung automatisch den Druck des Tourenschuhs und passt die Steighilfe exakt und zuverlässig an, sobald der Schuh angehoben wird.
Die Bedienung könnte nicht einfacher sein: Die Steighilfen lassen sich bequem über eine robuste Fernbedienung steuern, die flexibel am Skistock, Rucksack oder Handschuh befestigt werden kann.
Der Akku, der speziell für Temperaturen bis -20 °C konzipiert wurde, hält bis zu drei Touren durch und kann einfach abgenommen und geladen werden – ob im Auto oder in der Wohnung. Mit einem Gewicht von unter 570 Gramm (inkl. stopper) pro Seite ist die Qwicklane „Easy“ ein wahres Leichtgewicht und kombiniert höchste Performance mit minimalem Aufwand.
Selbst ohne Elektronik bleibt sie voll funktional und kann manuell bedient werden, sodass ihr euch stets auf eure Ausrüstung verlassen könnt.
Die Bindung ist kompatibel mit herkömmlichen Tourenschuhen mit Pin-Inserts und bietet ein unverändertes Abfahrtsgefühl, bei dem die Technik im Hintergrund bleibt.
Eigenschaft | Details |
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Z-Wert | 5–10 DIN |
Gewicht | 500 g (ohne Stopper) |
Hike-Modus | ja |
Preis | 799 Euro |
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