Seitenübersicht:

PRIME Interview: Tobi Tritscher

Wir haben Tobi Tritscher kurz zu POW befragt. Mit seinen letztjährigen „Homerun“-Webisoden hat er verdeutlicht, dass wir auch in den heimischen Bergen feinste Runs abgreifen können, die den Vergleich mit den legendären Spots in Kanada nicht zu scheuchen brauchen. Und das alles ohne interkontinentale Flüge und teure Heli-Lifts.

Hi Tobi! Wie bist du mit POW in Kontakt gekommen?
Ich habe schon einige Winter kommen und gehen sehen – eins ist mir auf jeden Fall klar: Es gibt einen Kli­ma­­wandel! Bisher war POW aktiv in Innsbruck; seit drei Monaten liegt die Base des Vereins jetzt in Salzburg, also näher an meiner Heimat – und so bin ich darauf aufmerksam geworden. Ich bin wirklich froh, nun bei POW mitwirken zu können. Auf das Bil­dungsprogramm „Hot Planet/Cool Athletes“ freue ich mich zum Beispiel sehr! Als POW-Athlet gehst du in die Schulen, sensibilisierst die Kids für den Umweltschutz und gibst ihnen einfache Werkzeuge an die Hand, wie sie ihren Teil zum Erfolg unseres Projekts beitragen und somit aktiv gegen die Klimaerwärmung arbeiten können.

Apropos Athlet: Wie gehst du ei­gent­lich mit der Tatsache um, dass ihr in euren Climate Signposts die Community animiert, wenn möglich auf Flüge zu verzichten, du aber zum Filmen um den halben Globus jettest?

Ich werde die Möglichkeit auch weiterhin nutzen, nach Kanada, Alaska oder Japan zu fliegen, wenn meine Sponsoren mich dazu einladen. Es geht nur darum, dass man nicht unbedingt so weit reisen muss, weil wir schließlich die Alpen direkt vor der Nase haben.

Direkt vor unserer Haus­tür ist schließlich eine wahre Flut an genialen Spots, auch wenn wir hier wegen des Heli-Verbots deutlich mehr Aufwand betreiben müssen. POW will auch nicht mit dem Fin­ger auf irgendwen zeigen oder gar jemanden bloßstellen, der vielleicht nicht zu 100 Prozent auf der Öko-Welle schwimmt – nein, wir versuchen, unsere Ziele auf eine positive Art zu erreichen und die Szene, die Kids und die ganze Community zu ermutigen, mit einfach umsetzba­ren Aktionen ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ein einfaches Bei­spiel sind die ganzen Kurzstrecken­flüge! Die sind einfach nur sinnlos – es gehört viel mehr Zug gefahren.

„Ich habe schon einige Winter kommen und gehen sehen – eins ist mir auf jeden Fall klar: Es gibt einen Kli­ma­wandel!“
Tobi Tritscher

War deine „Homerun“-Geschichte dann schon ein Teil von POW oder ein Beitrag von dir, Freeskier mit der Thematik des Umweltschutzes zu erreichen?

Ursprünglich hatte ich überhaupt nicht daran gedacht, dass diese Ge­schichte mit POW wie die Faust aufs Auge passen würde. Auch weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so tief in die Thematik eingetaucht war. Anschließend hat sich dann aber gezeigt, dass mein Ansatz, vier Webisoden in meiner Heimat zu produzieren, genau die Philosophie von POW widerspiegelt. Das Feedback war wirklich enorm und mich haben so viele gefragt, wo ich denn die geilen Spots gefunden hätte.

Im kommenden Winter will ich definitiv wieder etwas Ähnliches produzieren. Wahrscheinlich nur drei Episoden, diese dafür mit etwas mehr Inhalt. Ich habe auch schon über die Möglichkeit nachgedacht, POW direkt mit einzubringen.

Da bin ich mir noch nicht ganz sicher – vielleicht auch nur in den Teaser-Texten, wenn ich die Videos online stelle.

Wie war überhaupt das Feedback deiner Sponsoren? Ich glaube, Firmen schmücken sich gerne mal mit einem Green Bashing, nehmen es aber mit der Umsetzung nicht ganz so ernst, oder?

Das möchte ich so nicht unterschreiben. Die meisten Firmen versuchen inzwischen, ihren Footprint zu reduzieren oder gar so gering wie möglich zu gestalten. Schließlich lebt ein recht stattlicher Teil Österreichs vom Wintertourisms. Wieso sollten sie also den Ast absägen, auf dem sie sitzen?

Viele unserer Gelder, die wir neben den Mitgliedsbeiträgen verwenden, um Seminare, Aktionen und gemeinnützige Vereine zu unterstützen, kommen direkt aus der Industrie.

Mein langjähriger Klamottensponsor Norrøna zum Beispiel ist ein Leader in der umwelt- und sozialverantwort­lichen Produktion innerhalb der Outdoor-Industrie! Wenn dir eine Norrøna-Jacke kaputtgeht, wirfst du sie nicht einfach weg, sondern lässt sie von Norrøna reparieren. Und sie machen noch so viel mehr – also Green Bashing gibt es bei meinen Sponsoren absolut nicht.

Hoffen wir’s! Schließlich wollen wir so oft wie möglich derart schneereiche Winter wie letzte Saison genießen. Vielen Dank, Tobi, für das kurze Interview!

Werbung