Text: Lui Hagelstein und Jakob Siedersleben
Makrelen in Georgien – Part 1
Nach einer aalglatten Landung in Kutaisi, wartete unser Busfahrer schon. Wie Forellen im Zuchtbecken quetschten wir uns mit 5 Skibags und einem Gepäckhaufen in einen in die Jahre gekommenen Ford Transit.Nachdem sich Bretzi auf dem Markt noch 4 Jacken aufschwatzen hat lassen, waren wir bereit und haben uns einen Ride in die Berge nach Mestia geködert.
Mit 2 Stunden Verspätung, 40 Liter Essigwein (?) und 3 Säcken Mehl ging es bis zum ersten Stopp gediegen dahin. Was nach einer kurzen Kaffeepause aussah, entpuppte sich als der Start einer Odyssee. Ausgestattet mit Vodka und schallender Armenischer Volksmusik, die mehr oder weniger an die Lieder der Sirenen erinnerte, schlängelten wir uns durch den Kaukasus bis unsere Marschrutka kurz vor Mestia vom Kurs abkam und nach Backbord im Graben kenterte.
Nach 3-stündiger Rettungsaktion und einem weiteren in den Untiefen gestrandeten Unimog waren wir back on track und liefen endlich in die sicheren Gefilde unseres Guesthouses ein.
Die ersten 2 Tage in Mestia kratzten wir bis auf ein paar nice Treeruns am Harschdeckel der beiden vom Ort zu erreichenden Skigebiete ohne die ersehnten Faceshots zu angeln.
Glücklicherweise konnten wir uns, beäugt von neugierigen Dorfbewohnern, trinkfreudigen Sanitätern und skifahrenden Kids, auch mit der abgebrannten Ruine der alten Polizeistation von Mestia bespaßen.
Am nächsten Tag wurde der Köder etwas weiter ausgeworfen und es ging nach Bischkubuschku auf große Skitour. Trotz der Kiemen, die durch Wassermangel schon am austrocknen waren, ging es geführt von unserem Guide Shacko langsam aber sicher Richtung Gerinda.
Seine Brille erinnerte zwar mehr an das Coachella Festival als an einen Bergführer, nicht desto trotz führte er unsere sanften Parkgemüter durch schwindlige Höhen in Richtung jungfräulichen Couloirs und Panoramas die den Alpen in nichts nachstehen.
Das Runterfahren im warmen Scharlachrot der Abendsonne erinnerte dann doch mehr an Surfen in Kalifornien, als an die eisigen Höhen im Schatten der höchsten Berge Europas.
Die nächsten Tage halten sicher noch ein paar Abenteuer bereit , also schaut mal wieder vorbei!
AHOI!