Text: Lui Hagelstein und Jakob Siedersleben
Makrelen in Georgien – Part 2
Update für Part 2: Torge “Torchinger” Nagel und Luis Meier schließen sich den Makrelen in Georgien an.
Schwarmbildung in Ushguli
‚Knock knock, who’s there?’ dachten wir uns als eines Samstagmorgens Torchinger und Luis aus unserer Gruppe einen Schwarm machten. Die beiden schlaflosen Fische täuschten auch nach einer 17-stündigen Anreise keine Müdigkeit vor und mit einem stärkenden Brunch aus Chili-Vodka und Bratkartoffeln ging es auf Streetspotsuche. Gottseidank zieht Urban-Legende Torchinger die Spots an wie eine Anglerfisch seine Beute und so tummelten sich schon am Nachmittag erste Shots im el.Makrell-Kescher.
Auf zu neuen Riffen. Wie am Fischmarkt wurden die Preise der Marschrutka gehandelt und in tiefere Gewässer nach Ushguli vorgestoßen. Im ebenso kalten wie gastfreundlichen Guesthouse Qualdea wurden die Makrelen mit von der großherzigen Hausherrin persönlich zubereiteten Khachapuris auf die kühnen Wagnisse in eisigen Höhen vorbereitet.
Bei einer Schneeschicht, stabil wie ein Kartenhaus, schwammen wir durch die dicke, nach Kickerspots riechende Nebelsuppe. Unser Geruchssinn ließ uns nicht im Stich und führte uns zu dem lang ersehnten Riff, welches uns Hoffnung gab, dass unsere halsbrecherischen Träume von fliegenden Fischen Wirklichkeit werden sollten.
Doch zunächst machte sich die eiserne Faust des unbarmherzigen Filmeralltags bemerkbar: Warten auf gute Sicht und endlose Schufterei, die darin bestand das UNESCO Weltkulturerbe für unsere Zwecke umzubauen.
Schon am Nachmittag konnte man dann die ersten Flugmanöver über die Wehrtürme Ushgulis gen Horizont beobachten. Beäugt von der neugierigen Dorfjugend fanden sich auch sogleich kuriose gummibestiefelte Nachahmer.
Die Atemwolken beim Frühstück erinnerten noch an die Nebelsuppe vom Vortag, während draußen der Himmel so klar war wie Chacha in seiner reinsten Form. Schon bald machten wir uns auf zu unserem viel versprechenden Riff.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wurden unsere Hoffnungen nicht enttäuscht und die Makrelen breiteten ihre Flossen aus und segelten wie der fliegende Holländer über die Weltmeere Ushgulis.
Zurück in den gewohnten Flachgewässern Mestias wärmten die stinkenden Fische ihre gefrorenen Schuppen aufgereiht wie Steckerlfisch bei der Fischer Vroni am glühenden Holzofen und gönnten sich eine kreative Fischkur im örtlichen Skigebiet Hatsvali.
Für heute aber wurde genug Seemannsgarn gesponnen, wir hören uns nächste Woche wieder!
AHOI
Part 1 der Tripstory und mehr Bilder findet ihr auf der nächsten Seite.