Schütze was du liebst: Protect Our Winters (POW) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Outdoorcommunity zu vernetzen und sich gemeinsam für mehr Klimaschutz einzusetzen. Aufklärung und Kooperation stehen dabei im Fokus.
Protect Our Winters: Ein globales Netzwerk für nachhaltigen Wintersport
Die Stimme des Outdoorcommunity im Klimaschutz
„Wir Outdoorsportler haben nicht nur eine emotionale Verbindung zur Natur, sondern sehen auch als erstes die drastischen Veränderungen, die durch die Klimakrise hervorgerufen werden. Um unsere geliebten Freizeitaktivitäten weiterhin ausüben zu können, sind wir aber auf eine intakte Berglandschaft angewiesen. Das heißt für uns im Umkehrschluss, dass es mehr und effektivere Klimaschutzmaßnahmen braucht.“, fasst Verena Stahl, die Präsidentin Protect Our Winters Austria, die Anliegen des internationalen Vereins zusammen.
Ursprünglich stammt die Bewegung “Protect Our Winters” aus den USA, wo sie im Jahr 2007 von der Snowboard-Legende Jeremy Jones gegründet wurde. Sein Ziel war es von Beginn an, der breiten Masse eine Möglichkeit zu bieten, sich im Klimaschutz zu engagieren – und so ein Umdenken im Tourismus, der Wirtschaft und der Gesellschaft zu bewirken.
Mittlerweile gibt es POW weltweit, neben dem 2014 gegründeten Chapter in Österreich finden sich in neun anderen europäischen Ländern POW-Ableger, zudem gibt es POW Europa als Dachorganisation.
Vernetzung verschiedener Allianzen
Um mehr Menschen für den Klimaschutz zu gewinnen, arbeitet POW in verschiedenen Allianzen zusammen. Die Athlete Alliance, bestehend aus Profi-Sportlern verschiedener Bergsport-Disziplinen, trägt durch ihre Bekanntheit die Botschaft von POW in die Welt hinaus. Gestützt wird diese Botschaft durch die Erkenntnisse der Science Alliance, ein Netzwerk von Wissenschaftler:innen, das Forschung zu den Themen Wintersport, Tourismus und Klimakrise betreibt.
Die Creative Alliance hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Anliegen von POW durch Film und Fotografie näher an die Menschen zu bringen. Die neu gegründete Guides Alliance setzt sich aus aktiven Bergführer:innen sowie Ski- und Mountainbikeguides zusammen. Menschen, für welche die Berge nicht nur Leidenschaft, sondern auch fundamentale Grundlage ihres Berufs sind. Das Ziel: Offen über die Problematiken in ihrem Berufsfeld zu sprechen und Kolleg:innen sowie Kund:innen aufzuklären.
Workshops
Um die Problematik auch für junge Menschen greifbar zu machen, hat POW das „Hot Planet – Cool Athlete“ Programm entwickelt. Freiwillige aus den jeweiligen Regionalteams werden dabei von aktiven Athleten in Schulen begleitet, um mit den Kindern einen interaktiven Klimaworkshop durchzuführen. Es gilt dabei, junge Menschen sowohl für den Outdoorsport, als auch Klimaschutz zu begeistern. Für Erwachsene bieten POW-Volunteers auch Climate Fresk Workshops an.
Schwerpunkt Mobilität
Einer der größten Hebel, um den Bergsport auf persönlicher Ebene und vor allem schnell umweltfreundlicher zu machen, ist die Mobilität. Rund 70% der Emissionen eines durchschnittlichen Skitages entstehen alleine bei der Anreise. POW will daher Outdoorsportler:innen motivieren, öfter auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.
Als Inspiration dafür hat POW in Zusammenarbeit mit dem Verein Bahn zum Berg im vergangenen Jahr zwei Öffi-Tourenführer für Nordtirol herausgebracht. Weitere derartige Projekte in anderen Alpenregionen befinden sich derzeit in Arbeit.
Gute Öffiverbindungen sind nur der erste Schritt
Gute Öffiverbindungen reichen aber nicht, um die Bedrohungen der Klimakrise in den Griff zu bekommen. POW zeigt daher bei Podiumsdiskussionen sowie in Gesprächen mit Politikern und der Wintersportindustrie vernünftige Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Ausübung des Winter- und Outdoorsports auf. Mit Kampagnen und Petitionen versucht der Verein außerdem, die Klimakrise und die Forderungen von POW mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.
Große mediale Aufmerksamkeit erzielte neben der Petition an den internationalen Skiverband FIS* auch das im Sommer 2023 durchgeführte Gletscherbegräbnis. POW Austria hat den größten Gletscher Österreichs symbolisch beerdigt, weil die Gletscherzunge der Pasterze schon bald abreißen und der Großteil dann nur mehr aus Toteis bestehen wird. Die Aktion fand in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen der Kirche statt.
POW’s Überparteilicher Ansatz für den Klimaschutz
Geschäftsführer Moritz Nachtschatt erklärt die Herangehensweise von POW mit dem überparteilichen Ansatz: „Klimaaktivismus findet oft in einer gewissen Bubble statt. Gemeinsame Aktionen wie das Gletscherbegräbnis zeigen auf, dass Klimaschutz aber ein Thema aller sozialen Milieus und politischen Richtungen sein sollte.“
Man ist sich einig, dass auch wenn jeder in seinem Handlungsfeld sein Bestes gibt, man die Verantwortung einer globalen Krise nicht auf Einzelpersonen übertragen kann. „Es ist daher wichtig, dass die Politik durch gezielte Maßnahmen und Regulierungen ein System schafft, dass klimafreundliche Investitionen und Verhaltensweisen erleichtert – und das Gegenteil davon sanktioniert“, lautet der Appell von POW mit Hinblick auf die anstehenden EU- und die österreichischen Nationalratswahlen.
*Die Antwort der FIS auf die Petition findet ihr hier.
Wie kann ich aktiv werden und beim Klimaschutz helfen?
Wer sich ehrenamtlich (etwa mit Klimaworkshops oder redaktioneller Mitarbeit) bei POW engagieren möchte, kann sich gerne bei danilo[at]protectourwinters.at melden. Interessierte Athleten aus allen Outdoorsportsektoren wenden sich bitte an manu[at]protectourwinters.at
Weitere Infos findet ihr auf der Protect Our Winters Webseite sowie auf Instagram.