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Pakistan – Skiing for Freedom

Der Skikurs findet direkt vor unseren Zelten statt und nichts erinnert an den geordneten Betrieb bei uns in den ­Alpen. Es ist ein bunt gemischter Haufen Pakistani, von Jung bis Alt ist alles dabei. Doch noch unge­wöhn­li­cher ist die Tatsache, dass Jungs und Mädels gemeinsam auf Skiern stehen. Unsere Piste müssen wir uns selber mit den Skiern ebnen, einen Lift gibt’s natürlich nicht und an Equipment schnappt sich jeder, was er so kriegen kann. Manche müssen mit Leinenhose und drei Num­mern zu großen Schuhen fahren – Beschwerden gibt es dennoch keine. Im Gegenteil: Alle haben ein breites Grinsen im Gesicht und Ski gefahren wird von Sonnenaufgang bis -untergang.

Es ist unglaublich ergreifend, diese Freude mitzuerleben. Bei uns zu Hause in Österreich ist Skifahren eine reine Freizeitbeschäftigung und nur bei optimalen Bedingungen sind wir zu­frie­den. Hier ist der Skikurs aber viel mehr: eine willkommene Abwechslung zum Alltag und eine ganz neue Erfahrung. Wir können live verfolgen, wie das gemeinsame Erleben die Gruppe stärkt. Und noch viel wichtiger: Das gemeinsame Skifahren macht alle gleich. Die sonst so strengen sozialen Regeln scheinen außer Kraft gesetzt.

„das gemeinsame Skifahren macht alle gleich. Die sonst so strengen sozialen Regeln scheinen außer Kraft gesetzt.“

So vergeht die Zeit im Camp und nach zehn Tagen rückt die Reise zurück nach Shimshal näher. Die vorher erwähnte Ziege wird zu einem großen Stein geführt, wo sie geschlachtet und zerlegt wird. Für uns Europäer ist das ein ungewohnter und etwas brutaler Anblick, für die Shimshali gehört das aber zum Alltag. Die Ziege wird zu einem köstlichen Abendessen für alle verarbeitet und wir versammeln uns, um den Abschluss des Skikurses gebührend zu feiern.

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