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StoriesInterviewsInterview: Das Schweizer Nachwuchstalent Nicola Bolinger

Interview: Das Schweizer Nachwuchstalent Nicola Bolinger

Die Schweiz hat in den letzten Jahren viele talentierte Freeskier hervorgebracht. Nicola Bolinger ist einer von ihnen und wir haben uns mit ihm über seinen Homepark am Corvatsch, die Progression Days, das gemeinsame Shredden mit seinem Bruder und weitere Themen unterhalten.

Hi Nicola, du bist aus der noch jungen Genration, die schon in diesem Jahrtausend geboren wurde. Stell dich doch bitte mal kurz vor. 

Ich heiße Nicola Bolinger und komme aus dem Engadin (Schweiz), besser gesagt aus Zuoz. Ich fahre seit ich 2 Jahren alt bin Ski, bin schon immer gerne im Tiefschnee gefahren und über kleine Jumps gesprungen. Mit 9 Jahren bin ich dann Mitglied beim Freestyle-Team Fresk (Freestyle Engiadina) geworden.

Nicolas Bolinger ist einer der vielen talentierten Nachwuchfahrer aus der Schweiz und hat das große Glück den Corvatsch als Homeresort zu haben.
Nicolas Bolinger ist einer der vielen talentierten Nachwuchfahrer aus der Schweiz und hat das große Glück den Corvatsch als Homeresort zu haben.

Der Corvatsch Park hat sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Wie hast du diese Veränderungen erlebt?

Die Veränderungen habe ich als „normal“ erlebt, da ich jedes Jahr im Corvatsch Park unterwegs war. Wenn man zusammen mit dem Park größer wird, merkt man die Veränderung nicht so sehr. Wenn man dann einige Jahre später zurückschaut, merkt man das man auf einmal einen Kopf größer geworden ist. Etwa so habe ich das ganze miterlebt.

Egal ob Rails oder Jumps, der Corvatsch Park hat sich über die Jahre in allen Bereichen weiterentwickelt. - Foto: Miriam Lottes
Egal ob Rails oder Jumps, der Corvatsch Park hat sich über die Jahre in allen Bereichen weiterentwickelt. – Foto: Miriam Lottes

In der Schweiz gibt es eine große Auswahl an guten Snowparks. Was ist das Besondere am Corvatsch Park?

Das Besondere am Corvatsch Park ist, dass er mein Homepark ist, in dem ich seit Jahren Ski fahre und ich dort das Gefühl habe, zu Hause zu sein. Außerdem sind die Kicker und die Zeit im Frühling auf dem Corvatsch unvergleichlich.

Rider: Nicola Bolinger
Rider: Nicola Bolinger

Wie wichtig ist es, von Anfang an regelmäßig in einem Top-Snowpark fahren zu können?

Natürlich hat man einen Vorteil, wenn man von Anfang regelmäßig auf einem guten Setup trainieren kann. Da die Wettkämpfe aber nicht alle auf perfekten Jumps wie auf dem Corvatsch stattfinden, hat es auch Vorteile, wenn man andere Kicker gewohnt ist. Abwechslung ist daher sicher wichtiger, aber natürlich hat man durch die große Auswahl an Features im Corvatsch Park einen immensen Vorteil. Gerade am Anfang ist es allerdings am wichtigsten, einfach möglichst viel Spaß zu haben und immer dran zu bleiben.

Ein ausgewachsenes Setup wie am Corvatsch hilft immens bei der Entwicklung der eigenen Freestyle-Fähigkeiten. - Foto: Miriam Lottes
Ein ausgewachsenes Setup wie am Corvatsch hilft immens bei der Entwicklung der eigenen Freestyle-Fähigkeiten. – Foto: Miriam Lottes

Ab einem gewissen Niveau sollte man dann aber regelmäßig die Möglichkeit haben, auf einem Setup zu trainieren, das internationalen Maßstäben gerecht wird, so wie man es bei den Progression Days hat. Ansonsten hat man bei dem aktuellen Weltcup-Level keine Chance.

 

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Welche Rolle hat es für dein Riding und den Spaß am Freestyle gespielt, dass du viel zusammen mit deinem Bruder Gian-Andri unterwegs warst?

Mein Bruder ist wie ein sehr guter Freund für mich. In unserer Sportart ist es sehr wichtig viel Spaß zu haben, um Fortschritte zu machen. Es ist auch toll alleine Ski zufahren, aber mit den Freunden ist es einfach das Beste. Da mein Bruder und ich immer die gleichen Interessen hatten, konnten wir immer zusammen unser Ding durchziehen.

Wie groß ist der Konkurrenzkampf zwischen euch beiden? Wurmt es euch auch mal, wenn der Bruder bei einem Contest das bessere Ergebnis einfahren konnte?

Wir sind keine Konkurrenten, sondern beste Kollegen. Ich freue mich für meinen Bruder, für das was er erreicht und er freut sich umgekehrt genauso für mich. Früher haben wir uns noch öfters gemessen, aber mittlerweile ist dieser Konkurrenzkampf verschwunden. Wir probieren uns gegenseitig zu helfen und weiterzubringen anstatt uns zu messen.

Ihr habt vor kurzem unter @bbros4l einen gemeinsamen Insta Channel aufgemacht. Ist Social Media für euch notwendiges Übel der heutigen Zeit oder ist es in eurer Generation sowieso schon normal, dass ihr dort regelmäßig aktiv seid?

Ich würde sagen, dass es normal ist, dass wir auf Social Media regelmäßig aktiv sind. Jedoch ist es auch notwendig für Sponsoren und das Image.

 

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Kommen wir noch einmal zurück zu deinem Home Resort. Seit einigen Jahren finden im Corvatsch Park zum Start in den Winter die Progression Days statt und du warst letztes Jahr zum ersten Mal mit dabei. Wie sehr hat es dir als Vorbereitung auf deinen ersten Big Air Weltcup im letzten Januar geholfen?

Die Progression Days haben mir geholfen meine neu gelernten Tricks aus Saas Fee noch einmal zu wiederholen und sie sicherer zu stehen. Es hat mich sehr voran gebracht, da wir bei den Progression Days auf großen Jumps trainieren können.

Inwiefern unterscheidet sich das Setup bei den Progression Days zu den anderen Trainingscamps die es im Stubai, am Stilfser Joch oder in Saas-Fee gibt?

Der größte Unterschied für mich ist, dass wir auf dem Corvatsch eine komplette Line trainieren können. Das hilft extrem bei der Vorbereitung für Slopestyle Contests.

Was war dein Highlight des Setups bei den Progression Days im letzten Jahr und was dürfen wir diese Saison an Features erwarten?

Das Highlight für mich waren schon immer die Jumps. Ich freue mich wieder die großen Kicker zu fahren und die Canon Rails, die sie am Corvatsch immer aufstellen. Ich glaube sogar, dass man dieses Jahr noch größere Tables erwarten kann.

Welche Veränderungen wird es im Corvatsch Park nach den Progression Days für den Rest des Winters geben?

Die Jumps werden gegen Ende des Jahres größer und am Ende der Saison gibt es dann noch auf der rechten Seite des Sesselliftes einen weiteren Rail Park. Die Sonne versteckt sich im frühen Winter schneller hinter dem Piz Corvatsch. Das verändert sich im Laufe der Saison und macht einen großen Unterschied aus, wenn sie den ganzen Park beleuchtet.

 

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Der Konkurrenzdruck im Slopestyle und Big Air ist unglaublich groß geworden. Bleibt da noch Raum für Kreativität?

Im Big Air bleibt langsam nicht mehr so viel Platz für Kreativität, denn die Tricks werden immer schwieriger und man kommt langsam an eine Grenze des Möglichen. Da jetzt schon sehr viel verschiedene Sprünge gemacht worden sind, ist es schwierig, etwas Neues zu stehen. Mit einem guten Style kann man sich aber noch von der Masse abheben.

Im Slopestyle ist es einfacher kreativ zu sein, da man dort mehr Optionen hat, um den Run unterschiedlich zu gestalten. Auf den Rails kann man sehr kreativ sein und das wird in den Contest auch belohnt. Kreativ zu sein ist gar nicht so einfach, denn man muss ein gutes Vorstellungsvermögen haben, um einzuschätzen, was möglich ist und was nicht, ohne dass das Risiko zu groß wird.

Letzte Worte, die du noch gerne loswerden willst?

Habt Spaß beim Skifahren und kommt mal auf den Corvatsch. Man muss kein Profi sein, um dort Spaß zu haben und Fortschritte zu machen, nie vergessen.

Wir wünschen dir Viel Erfolg diese Saison und bleib gesund!

Progression Days 2021 am Corvatsch

Die Progression Days 2021 finden vom 27. November bis 19. Dezember 2021 im Corvatsch Park statt. - Foto: Miriam Lottes
Die Progression Days 2021 finden vom 27. November bis 19. Dezember 2021 im Corvatsch Park statt. – Foto: Miriam Lottes

Die Progression Days 2021 finden vom 27. November bis 19. Dezember 2021 im Corvatsch Park statt. Detaillierte Infos zum Setup sowie alles weitere Wissenswerte rund um die Progressions Days und den Corvatsch Park findet ihr auf der offiziellen Webseite.

 

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