Chapter IV – Westküste Pt. 1
In der neuen Dreier-Konstellation setzten wir unsere Ski-Roadtrip durch die USA mit dem Beast also fort. Mit einem kurzen Zwischenstopp am Lake Tahoe ging es dann in Richtung des östlichen Teils Yosemite National Park, in dem unter anderem auch das Mammoth Mountain Skigebiet liegt.
Am 28. April war es endlich wieder so weit. Bei bestem Wetter konnten wir unsere ersten Runden in diesem legendären Park Resort drehen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem sich nach einem Rekordwinter im Frühling noch über sechs Meter Schnee getürmt hatten, war im April 2018 in Kalifornien eher weniger von dem weißen Gold zu finden. Der South Park, einer der beiden großen Park-Abschnitte in Mammoth, war bereits geschlossen. Im Main Park ging dafür umso mehr die Post ab.
Ab jetzt hieß es Shredlife vom Feinsten! Jeden Tag mit unserer Gang entweder im Wald am Mammoth Mountain oder an den nahe gelegenen Hot Springs campen, grillen, am Lagerfeuer hängen, in der Natur frühstücken, mit Pulli und Sonnenbrille Shredden gehen, Slush wegswerven und Sommertemperaturen genießen. Bestes Leben!
An den beiden Downdays die wir während unserer Zeit in Mammoth hatten unternahmen wir Ausflüge in die zahlreichen Hot Springs in der näheren Umgebung sowie in das Death Valley, wo wir das größte Feuer des gesamten Trips entzündeten. Ansonsten tobten wir uns in dem äußerst guten Skatepark in Mammoth nach dem Shredden aus oder hingen bei bestem Wetter vor unserem Camper auf dem Parkplatz im Skigebiet und liesen es uns einfach gut gehen.
Nach zwei Wochen in unseren Ski-Boots hörten wir aber wieder den Ruf der Straße und es war Zeit, den Roadtrip fortzusetzen. Das nächste Ziel lautete: Los Angeles. Den Weg von Mammoth nach L.A. hatte ich zwar schon einige Male hinter mich gebracht, aber von dieser Landschaft kann man nicht genug bekommen. Weite, flache Abschnitte setzen die Berge in der Nähe und Ferne perfekt in Szene. Dazwischen mal ein kleiner See und durch alles hindurch schlängelt sich eine schier endlose Straße – immer weiter Richtung Westküste.
Nach einer angenehmen Fahrt kamen wir erst am späten Abend in der Hollywood-Stadt an und fanden auf einer öffentlichen Straße inmitten der Filmstudios einen passenden Parkplatz für unser „Beast“. Vorher überblickten wir die Stadt noch vom Griffith-Observatorium aus, während nebenan im „Greek Theatre“ tiefe Bässe von einem Rap-Konzert zu uns herüberwummerten.
Nachdem am nächsten Tag dann weitere obligatorische Touristen-Spots wie Venice Beach, Hollywood, Santa Monica Pier und Amoeba Music abgeklappert waren, ging es in unserem Van weiter Richtung Norden. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt das ganze Land von Ost nach West durchfahren und auf dem Meilenzähler unseres E-450 wurden bereits 4.000 zusätzliche Meilen angezeigt.
Nachdem wir die erste Nacht bereits an einem extrem idyllischen Platz direkt am Strand der Westküste zwischen L.A. und San Francisco verbracht hatten, folgte ein weiteres Highlight: ein Campingplatz inmitten der riesigen Redwood-Bäume im Big Basin Redwoods State Park, die allgemein auch als Mammut-Bäume bekannt sind. Eine von nur zwei Nächten während des gesamten Trips, für die wir bezahlen mussten, aber für diesen Camping-Spot lohnte es sich definitiv.
Am nächsten Morgen unternahmen wir noch einen Hike durch die Wälder des Nationalparks, bevor es weiter durch die Bay Area vorbei am Apple-Hauptquartier bis nach San Francisco an die Golden Gate Bridge ging. Dort ergatterten wir einen prime Nachtparkplatz mit Blick auf die berühmteste Brücke der Stadt. Nachdem wir seit Boston nicht mehr feiern waren und über einen Freund in der Stadt schnell Anschluss in San Francisco gefunden hatten, ging es abends durch die Bars und Clubs bis deutlich nach Sperrstunde.
Ausgespannt wurde dann am nächsten Tag bei bestem kalifornischem Wetter im Dolores Park, dann eine Runde mit dem Skateboard durch die Stadt und wieder zurück zu unserem Camper an der Golden Gate Bridge.
Und wieder sollte sich unsere Crew-Zusammensetzung verändern. Malte war aus Boston nach San Francisco gereist, um uns eine Weile auf dem Weg zum Mount Hood zu begleiten. Nach dem Flughafen suchten wir uns einen neuen Schlafplatz auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge und fanden einen perfekten Spot nördlich der Brücke mit einem wirklich traumhaften Blick auf das Wahrzeichen der Stadt – der wahrscheinlich spektakulärste Schlafplatz, den wir während des Trips hatten.