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Arctic Circle – Surfen & Skifahren in Norwegen (3/6)

Foto: Sofia Sjöberg
Foto: Sofia Sjöberg

Es ist nicht die geografische Distanz, die den Weg nicht enden zu lassen scheint – immerhin sind es lediglich 500 Kilometer von unserem Camp in Nordlyngen runter zum weltbekannten Surfspot in Unstad auf den Lofoten. Über neun Stunden fuhren wir auf schmalen Straßen durch eine eiszeitlich geformte Landschaft. Markante Bergrücken, tiefe Fjorde und wilde Wasserfälle zogen immer wieder unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Foto: Sofia Sjöberg
Foto: Sofia Sjöberg

Wegen des turbulenten Wetters offenbarte sich uns diese mystische Inselgruppe zunächst von ihrer dramatischen Seite, was es nicht immer einfach machte, mit beiden Augen auf der Fahrbahn zu bleiben. Wir fuhren durch winzige Ortschaften an steilen Berghängen, die uns an Fantasiewelten wie in „Herr der Ringe“ erinnerten.

Als wir endlich am Ende des letzten dunklen Tunnels wieder Tageslicht sahen, lag sie direkt vor uns: die majestätische Bucht von Unstad. Dicke Regenwolken verhüllten die Sonne. Zum ersten Mal auf diesem Trip brach so etwas wie Dämmerung über uns herein. Am Strand rauschte ein wildes Meer, und Sturmwellen prallten gegen die Uferfelsen. Zum Geruch des klassischen „faule-Camper-Abendessens“, Tortellini mit Pesto, legte ich mich schließlich schlafen.

Ganz plötzlich wurde mir klar, was wir hier gerade zusammen erleben durften: Letzte Nacht waren wir Skifahren, schliefen direkt am Fuße eines Berges, und morgen würden wir mit den Surfbrettern auf den Ozean hinauspaddeln. Land der Kontraste. Gespannt zählte ich die Sekunden zwischen den einzelnen Wellen vor meinem Fenster, zog den Reißverschluss meines Schlafsacks bis zum Kinn und träumte von der perfekten Welle.

„Warum zum Teufel schläfst du noch? Der Swell da draußen ist der Hammer?“

Foto: Sofia Sjöberg
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