Exklusive Interview mit dem Head of Marketing von Alpina Moritz Meier über den nachhaltigen Rückenprotektor “Prolan Vest” aus Schafwolle.
Bei der ISP0 Winter 2020 hat sich Alpina Sports mit der “Prolan Vest” den Titel Product of the Year im Bereich Snowsports abgeholt. Erstmals ist es gelungen, einen Protektor nachhaltig zu produzieren und weitestgehend auf Kunststoffe zu verzichten. Die Ingenieure von Alpina haben sich mit den Kollegen des Schafwoll-Spezialisten Lavalan zusammengetan und den ersten Rückenschutz aus Schafwolle entwickelt.
Video: Alpina
Alpina: Moritz Maier (Head of Marketing) im Interview
Hallo Moritz! Protektoren sind bei Alpina schon lange im Programm, Goggles, Helme und Sonnenbrillen stehen bei euch aber klar im Fokus. Ist die neue „Prolan“-Protektorenkollektion ein Versuch, die Schutzausrüstung etwas mehr in das Bewusstsein der Wintersportler zu rücken?
Bei Alpina sehen wir es grundsätzlich als unsere Aufgabe an, Rad- und Wintersportler bei der Ausübung ihrer Sportart mit der bestmöglichen Schutzausrüstung zu unterstützen. Auf den Skipisten – und auch im Park oder Powder – ist der Helm zum festen Bestandteil des Equipments geworden. Und das ist auch gut so. Bei den Protekoren sieht es hier noch anders aus, die wenigsten Skifahrer ziehen einen an. Mit dem „Prolan“-Rückenprotektor wollen wir das ändern und gleichzeitig zeigen, dass Schutzausrüstung auch nachhaltig sein kann.
Genau mit diesem nachhaltigen Ansatz habt ihr komplettes Neuland betreten – die Modelle sind ja aus Schafwolle gefertigt. Wer ist denn bitte auf diese ungewöhnliche Idee gekommen?
Die positiven Eigenschaften von Wolle sind ja hinlänglich bekannt, deshalb wollten wir Inlays aus Schafwolle für unsere Skihelme entwickeln. Mit Lavalan haben wir hier einen starken Partner gefunden und können zum Beispiel unseren neuen All-Mountain-Helm „Grand“ mit dem Lavalan-Inlay anbieten. Im Zuge der Kooperation kam dann die Idee auf, Schafwolle so zu verarbeiten, dass sie auch eine schützende Wirkung hat.
Lavalan hat sich als absoluter Profi dem natürlichen Stoff verschrieben. Wie verlief die Zusammenarbeit mit den Textilern und wie lang hat die Entwicklung eines nachhaltigen Protektors benötigt?
Die Entwicklungszeit für den „Prolan“-Rückenprotektor hat insgesamt rund drei Jahre betragen, also doch deutlich länger als ein normaler Entwicklungsprozess. Ohne die gute Zusammenarbeit mit Lavalan wäre es überhaupt nicht möglich gewesen, denn sie haben das Know-how im Bereich der Wolle und wir konnten unsere Expertise im Bereich der Schutzbekleidung einbringen.
Ich kann mir vorstellen, dass es nicht ganz einfach war, die Wolle so weit zu bearbeiten, dass am Ende ein vollwertiger Protektor entstehen konnte, der sogar die Norm 1621-2 Level 1 erreicht. Was waren die größten Hürden auf diesem Weg?
Wir haben ziemlich lange daran getüftelt, wie dick die gepressten Wollplatten sein müssen, um den nötigen Schutz zu gewährleisten und gleichzeitig nicht zu dick zu werden. Denn einen schweren und in sich steifen Protektor möchte ja auch niemand tragen. Am Ende ist es ein dreilagiger Aufbau geworden und die Protektorenplatten sind zum Teil bereits vorgeformt. Das Schöne an dem Protektor und der Wolle ist aber auch, dass er sich individuell anpasst.
Was sind überhaupt die Vorzüge von Schafwolle gegenüber Protektoren aus Kunststoff, Schaum, d30 oder Wabenkonstruktionen?
Da gibt es einige: Im Bereich des Schutzes ist der größte Vorteil, dass die Protektorenplatten unempfindlich gegenüber Temperaturveränderungen sind. Das heißt, er schützt bei extrem kalten Temperaturen genauso gut wie an warmen Tagen. Das ist nicht bei allen Materialien so. Ein weiterer Vorteil ist der Komfort. Wie eben schon beschrieben passt sich der Protektor an den Rücken an, die Wolle ist pflegeleicht und hat selbstreinigende Eigenschaften, sie stinkt nicht wie synthetische Materialien, reguliert das Körperklima und wird nachhaltig gewonnen.
Video: Der Alpina Prolan Rückenprotektor
Neben der Verwendung des natürlichen Rohstoffs leistet ihr zusätzlich noch einen Beitrag zur Einsparung von Kohlendioxid. Kannst du uns darüber Näheres erzählen?
Die verwendete Wolle wird ausschließlich von europäischen Schafen gewonnen. Dadurch sind zum einen die Transportwege kurz, zum anderen kann das Tierwohl leicht kontrolliert werden.
Habt ihr vor, mit der Schafwolle auch noch in anderen Bereichen zu experimentieren?
Definitiv! Wir sind ständig dabei, zu forschen und zu entwickeln. Und es wird sicherlich auch weitere Wollprodukte von Alpina geben. Genaueres darf ich dir allerdings noch nicht verraten. Es wird aber sicher eine Große Sache.
Okay, da bin ich schon gespannt, mit was ihr um die Ecke kommt.
Der Alpina “Prolan Men Vest” Rückenprotektor im Detail
Mit der „Prolan Vest“ geht Alpina neue Wege: Weste und Protektorenplatte bestehen aus nachhaltig produzierter Schafwolle. Der Rückenschutz erfüllt die TÜV-Norm 1621-2 Stufe 1 und passt sich zudem dem Rücken an. Das gewährleistet einen hohen Tragekomfort sowie optimale Bewegungsfreiheit. Die natürliche Schafwolle reguliert die Körpertemperatur und soll auch nach längerem Gebrauch geruchsneutral bleiben. Prolan wärmt und schützt gleichermaßen vor Überhitzung. Die Atmungsaktivität der Wolle sorgt stets für ein angenehmes Klima, unabhängig vom Aktivitätslevel und von Wetterverhältnissen.
Alpina Prolan Men Vest Specs
- Konstruktion: Schafwolle
- Gewicht: k.A.
- Größen: S bis XXL
- Preis: 159,99 Euro
Die Alpina “Nakiska QHM” Skibrille im Detail
Größer ist nicht immer gleich besser. Eine Goggles muss passen. Die „Nakiska“ hat eine perfekte Passform für mittlere Gesichtsgrößen. Durch das moderne, rahmenlose Design mit zylindrischer Panoramascheibe ist die Skibrille cool, ohne die größte zu sein. Trotzdem ist sie groß genug, um über einer optischen Brille getragen zu werden. Die QHM-Scheibe ist polarisierend, stark kontrastverstärkend sowie leicht verspiegelt. Damit ist die Alpina „Nakiska QHM“ ideal für alle geeignet, die mehr sehen wollen.
Alpina Nakiska QHM Specs
- Scheibe: zylindrisch
- Welchselsystem: nein
- Farbe: black matt QVM blue
- Preis: 139,95 Euro
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