Was einst als kleines Schülerprojekt begann, ist heute einer der bedeutendsten Snowparks der Welt. Im Interview teilt Local-Legende Josh Absenger seine Erinnerungen an die Anfänge und erzählt, warum der Absolut Park auch nach 25 Jahren nichts von seiner Faszination verloren hat.
Von den Anfängen zum Meilenstein: Die Entwicklung des Absolut Park
Der Absolut Park am Shuttleberg Flachauwinkl/Kleinarl feiert ein besonderes Jubiläum: 25 Jahre voller Innovation, Leidenschaft und Freestyle! Was 1997 als kleines Schülerprojekt mit ein paar Kickern begann, ist heute nicht nur Österreichs größter Snowpark, sondern auch ein globaler Hotspot für Freestyler und Snowboarder aus aller Welt.
Die Anfänge des Absolut Park waren jedoch alles andere als einfach. In einer Region, in der traditionell der Skirennsport dominierte, brauchten Seppi Harml und seine Freunde jede Menge Geduld und Überzeugungskraft. Doch mit viel Herzblut und der Unterstützung Gleichgesinnter entstand bereits im Winter 1997/98 der erste „Boarder Park“.
Drei Jahre später zog der Park an den Hubertus-Lift um und begann rasant zu wachsen – der Absolut Park war geboren. Heute zählt der Snowpark zu den Highlights des Wintersports. Mit Kicker-Lines in allen Größen, einer beeindruckenden Vielfalt an Rails und Corners, einer Halfpipe sowie der legendären Chill-House-Base bietet er sowohl Profis als auch Anfängern das perfekte Set-up.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Absolut Park durch visionäre Ideen und konsequente Investitionen in die Infrastruktur kontinuierlich weiterentwickelt. Meilensteine wie die Eröffnung des Chill House mit Boulderwand und Skate-Miniramp, der Bau des Absolut-Shuttle-Sechsersessellifts oder die Erweiterung der Kicker-Line im Jahr 2012 haben den Park auf Weltklasseniveau gehoben.
Besonders hervorzuheben ist das Stash-Terrain: ein natürlicher Snowpark am Powder Shuttle, der Freestyle mit Backcountry-Feeling verbindet. Dank des neuen Speicherteichs und moderner Beschneiungstechnik ist zudem Schneesicherheit garantiert – ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Zukunft.
Nachhaltigkeit und Innovation: Wie der Absolut Park die Zukunft des Wintersports gestaltet
Von Anfang an spielte Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Mit möglichst geringen Eingriffen in die Landschaft, regionalen und biologischen Zutaten im Park-eigenen Restaurant und einer verantwortungsvollen Unternehmensführung beweist der Absolut Park, dass Wintersport und Umweltschutz vereinbar sind. Die Auszeichnung mit dem Good Travel Seal als weltweit erstes Snow Resort unterstreicht dieses Engagement eindrucksvoll.
Der Absolut Park ist nicht nur ein Trainingsparadies, sondern auch eine Bühne für internationale Wettbewerbe. Events wie das Spring Battle, das für sein innovatives Format bekannt ist, oder der Jib King ziehen jedes Jahr die Freestyle-Elite nach Flachauwinkl.
Aus Japan, den USA, Australien und Skandinavien – Rider aus aller Welt reisen an, um im Pongau ihr Können zu zeigen. Zum 25. Jubiläum haben wir mit Josh Absenger gesprochen, der seit den Anfängen des Parks dabei ist – und auch heute noch auf seinen Twins im Park Gas gibt – und im Powder natürlich auch.
Interview: Absolut Park Local Josh Absenger
Josh, du gehörst zur ersten Generation von Freestylern, die im Absolut Park groß geworden sind. Wie hast du die Anfänge des Parks erlebt?
Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit des Absolut Park erinnern. Damals war ich, glaube ich, 13 Jahre alt, als wir 2001 zum ersten Mal davon gehört haben. Es war schon Anfang März und aus unserem Freundeskreis hatte noch niemand ein Auto. Also machten wir uns ein paar Tage später um 6:30 Uhr mit Zug und Bus auf den Weg nach Flachauwinkl.
Dominic Tritscher, Flo Wieser und ich fuhren erst nach Radstadt und von dort aus mit dem Bus weiter. Die Anreise dauerte zwei Stunden für gerade mal 25 Kilometer – das war schon ein Abenteuer! Als wir ankamen, war das für uns etwas komplett Neues. Es gab erste Flatrails, Downrails und sogar einen für die damalige Zeit richtig guten Jump.
Oben haben Seppi Harml, Max Rehrl und Roli Brachmayer den Park geshapt und es herrschte eine coole Atmosphäre. Damals war dort noch der alte Hubertus-Schlepplift im Einsatz. [lacht]
Das waren echt die „good old times“.
Was war deiner Meinung nach der entscheidende Moment, dass sich der Park von einem kleinen Projekt zu einem globalen Freestyle-Hotspot entwickelt hat?
Ich glaube, Seppi Harml hatte von Anfang an eine klare Vision, wohin die Reise gehen sollte. Der Park ist organisch und gesund gewachsen, und es war genau die richtige Zeit, um frischen Wind in den Wintersport zu bringen. 2005 kam dann Bernd Egger mit ins Team, langjähriger Teammanager vom Absolut Park Team.
Er hat die Absolut School gegründet, eine eigene Snowboard- und Freeski-Schule ins Leben gerufen, das Absolut Park Team aufgebaut, das Marketing vorangetrieben und die Contests organisiert. Bernd brachte auch wichtige Kontakte in die Snowboard-Industrie mit und schuf so wertvolle Synergien.
Internationale Filmcrews kamen nach… Freund und Wegbereiter Bernd Egger hat mir auf meinem Weg im Freeski-Sport sehr viel geholfen. Danke, Bernd!
Du warst Teil der legendären Pickings Fam und hast Filme mit der Crew produziert. Was hat euch damals dazu inspiriert, diese Projekte zu starten?
Die Pickings Fam entstand aus einem Freundeskreis, der dieselbe Leidenschaft teilte: gemeinsam am Berg zu sein und zu shredden. Viele Crews sind damals so entstanden. Bei uns war es Reini Gruber, der schon eine Mini-DV-Kamera hatte und das Filmen für sich entdeckte. Im Winter wurde alles Mögliche gefilmt – ob im Absolut Park, bei Powder-Jumps oder auf der Straße. Dominik „Gentile“ Tritscher hat es geschafft, das Ganze auch in Richtung Vermarktung zu lenken.
Beim Dachstein Opening gab es immer große Filmpremieren mit unseren neuesten Streifen, oft begleitet von bekannten Musik-Acts. Herby Thaler hat uns damals mit einer einzigartigen Location unterstützt: einem Tunnel, in dem früher ein Sessellift verlief und der zu einer Partyzone umfunktioniert wurde. Die Einnahmen aus solchen Abenden haben wir dann für Trips in der nächsten Saison genutzt.
Gibt es einen Moment oder einen Film, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der erste Film: „Knight Rider“, 2004 – einfach legendär! Besonders die lustigen Intros von allen haben wir nie vergessen.
Wie hat die Arbeit an den Filmen eure Verbindung zum Absolut Park und die Community geprägt?
Damals waren wir echte Park-Rider, und alles war neu für uns. Ich denke, wir gehörten zur ersten Generation, die die Entstehung professioneller Snowparks hautnah miterlebt hat. Die Möglichkeit, eigene Shootings im Park zu organisieren, war für uns unglaublich wertvoll.
Gemeinsam mit der Headbud Crew konnten wir schließlich große, private Parksessions auf die Beine stellen – das war wirklich ein Highlight. Fabi Hyden hat aus diesen Aufnahmen richtig coole Park-Segmente geschnitten.
Damit konnten wir nicht nur unsere Filme produzieren, sondern auch die Freeski-Community aktiv weiterentwickeln. Gleichzeitig haben wir den Absolut Park immer stolz nach außen repräsentiert.
Was sind heute deine absoluten Highlights im Park – seien es Spots, Lines oder Events?
Die Fünfer-Kicker-Line ist für mich etwas Einzigartiges. Fünf Sprünge hintereinander von 12 bis 22 Metern – das ist beim Spring Battle einfach der Hammer! Ein weiterer Klassiker ist der „Grilo Jump“ direkt am Ausstieg des Absolut Shuttle. Der ist über die Jahre einer der meistgebauten Backcountry-Jumps im Absolut Park. Dann gibt es noch den Stash Park am Powder Shuttle: ein kleines, aber feines Backcountry-Gebiet mit Pillows und Cliff Drops.
Wie würdest du das heutige Set-up des Parks im Vergleich zu früher beschreiben? Was hat sich am meisten verändert?
Die größte Veränderung ist sicher die Professionalität. Ob beim Parkbau, beim Shaping oder bei den regelmäßigen Umbauten – das Team ist einfach unglaublich eingespielt. Auch das Marketing und die Medienarbeit haben sich enorm weiterentwickelt. Besonders das Team rund um Dani Maurer und Markus Fischer im Marketing hat hier einen super Job gemacht. Dani und Fischi sind mittlerweile schon seit sechs Jahren dabei, und hier wurde auch ein eigenes Media-Team aufgebaut, das immer für frischen, aktuellen Content sorgt. Mit Fischi als Fotograf und Grafikdesigner ist das die perfekte Kombination. Alles wird inhouse produziert, von Contest-Videos bis Social-Media-Inhalten, und das merkt man an der Qualität.
Der Absolut Park ist für Freestyle bekannt, aber wie ist das Feeling, wenn es mal richtig Powder hat? Hast du einen Lieblings-Spot für solche Tage?
Anfangs lag mein Fokus voll auf dem Park, aber später habe ich das Backcountry entdeckt. Der Shuttleberg bietet zwar nicht das riesige Terrain wie der Arlberg, aber für Film- und Foto-Sessions ist es perfekt. Besonders am Powder Shuttle findest du coole Lines mit tollem Gefälle – Pillows, Cliff Drops und das alles in einer wunderschönen Umgebung.
Erinnerst du dich an einen besonderen Tag?
Die besten Momente sind immer die, die man mit Freunden teilt. Unzählige Sessions mit Dani Maurer, Martin Hauck und anderen – das sind Erinnerungen, die bleiben!
Wenn du an die nächsten 25 Jahre denkst: Welche Entwicklung wünschst du dir für den Absolut Park?
Ich hoffe, dass die nächste Generation genauso inspiriert wird wie wir damals. Der Park sollte ein Ort bleiben, an dem junge Kids ihre Leidenschaft für Freestyle entdecken und entwickeln können.
Welche Tipps würdest du jungen Freestylern geben, die ihre ersten Tricks lernen?
Habt Mut und seid offen für Neues. Sobald die Kids oben im Park sind, lassen sie sich von anderen motivieren – genauso hat es bei uns auch angefangen. Leidenschaft für das, was man tut, ist der Schlüssel. Danke für den jahrelangen Support an das ganze Absolutpark Team!