Letzten Dezember hat Candide mit seinem Audi-Spot einmal mehr die Grenzen unseres Sports neu definiert und Freeskiing wieder einen Schritt näher in den Mainstream befördert.

Nein… wer meint, dass sich dieser Artikel aufgrund der Headline um die Klimaerwärmung, die Gefahr von Schadstoffemissionen oder den akuten Schneemangel in den Alpen drehen würde, der irrt. Es geht einzig und allein um den Hype, den unser werter Herr Thovex mit seinem Video Anfang Dezember im Netz losgetreten hat. Wie vielleicht einige von euch wissen, ist Candide ein enger Freund von mir, mit dem ich über all die Jahre zusammen unterschiedliche Projekte verwirklicht habe. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als der Frenchie bei mir zu Hause in St. Anton „Candid Camera #1“ schnitt – in der Küche. Es gibt also nur wenige Leute, die euch mehr über diese sportliche Ausnahmeerscheinung und sein neuestes virales Meisterwerk erzählen könnten als ich.

Als langjähriger Buddy und Shaper von Candide Thovex weiß Skye Darden besser als jeder andere, was bei dem Werbeclip getürkt war – und was nicht.
Als langjähriger Buddy und Shaper von Candide Thovex
weiß Skye Darden besser als jeder andere, was
bei dem Werbeclip getürkt war – und was nicht.

Also, um eines klarzustellen… ohne die finanzielle Unterstützung von Audi hätte dieses Video wohl niemals produziert werden können. Aus diesem Grund müssen wir uns also bei den Ingolstädtern bedanken, die mit dem Clip einen komplett neuen Weg beschritten und sich somit von gängigen Werbungen der Autobranche lösten. Audi Frankreich ging sogar noch einen Schritt weiter, denn die Marketing-Abteilung hat Candide bei der Produktion völlig freie Hand gelassen, damit er all seine kranken Visionen umsetzen und dem Video seinen eigenen unnachahmlichen Touch verpassen konnte. Ich hoffe, dass weitere Firmen diesem Beispiel folgen werden – eigentlich müssen sie es ja fast, denn dem viralen Erfolg und der Aussagekraft dieser „Anzeige“ kann sich niemand verschließen. Ich bin jedenfalls gespannt, welche Möglichkeiten sich in diesem Zusammenhang für die Athleten und unseren Sport im Allgemeinen auftun werden.

 

Abgesehen davon hat sich aber bestimmt jeder von euch gefragt, ob der ganze Spaß echt ist oder nur ein riesiger Fake. Also, ich werde hier sicher nicht alle Geheimnisse ausplaudern, die hinter dem Dreh stecken, aber ich kann euch versichern, dass alles, was Candide auf Skiern zeigt, zu 100 Prozent real ist! Alles – egal ob er über den Traktor segelt, durch den Wald ballert oder seine Faction-„4.0“-Latten über die Almwiesen feuert. Auch wer meint, die POV-Szenen, in denen Mr. Candide durch die Bäume jagt, wären auf einem Bike entstanden, der irrt. Der Typ steht einfach abartigst gut auf dem Ski und fährt auf Gras besser als die meisten von uns auf Schnee – was schon deprimierend ist! Ich möchte jetzt aber noch auf zwei ganz spezielle Parts aus dem Video eingehen, die jedem von uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Die letzten drei Monate bis zum Saisonende der vergangenen Wintersaison verbrachte ich in La Clusaz, um Candide bei unterschiedlichen Geschichten zu unterstützen. Seither hatte ich keinen Kontakt mehr zu meinem Buddy und freute mich deshalb umso mehr, als sich Candide im November unverhofft auf Skype meldete. Wir quatschten über ein paar Projekte, die jetzt im Januar und im Februar anstünden, bevor er mir den Rohschnitt des Audi- Videos durchjagte. Mir wurde also die Ehre zuteil, als einer der Ersten überhaupt diesen Clip sehen zu dürfen. Und was soll ich sagen – mir fehlten damals im ersten Augenblick die Worte. Ich starrte ungläubig und stumm wie ein Karpfen auf den Bildschirm.

„Candide hat einmal mehr bewiesen, dass er einer der kreativsten und talentiertesten Freeskier auf diesem Planeten ist – und das schon fast seit Beginn unseres Sports.“

Als ich mich halbwegs wieder gefangen hatte, erzählte mir Candide, wie alles gefilmt wurde – also auch das Gap über den Traktor und der Flatspin in den Kofferraum. Nach der finalen Version zeigte er mir auch noch zusätzliches Material vom Road Gap. Und ich versichere euch, dass Inrun, Takeoff und Landung aus Gras bestanden. Das Einzige, was letztlich gefakt ist, ist die Landung im Kofferraum – aber das kann sich wohl jeder selbst denken, oder? Dabei ist aber nur die Landung bearbeitet, denn der Flatspin hingegen war echt und endete auf einem Luftkissen.

Candide hat einmal mehr bewiesen, dass er einer der kreativsten und talentiertesten Freeskier auf diesem Planeten ist – und das schon fast seit Beginn unseres Sports. Zusätzlich hat er wieder eine Tür in ein neues Zeitalter aufgestoßen und dazu beigetragen, dass Marketing anders betrieben werden kann. Ich könnte euch jetzt auch schon erzählen, was sich sonst noch so alles in Candides krankem Hirn abspielt und auf was wir uns nach „One of Those Days 1&2“ freuen dürfen, doch ich möchte euch die Vorfreude nicht verderben. Ihr werdet sicher nicht enttäuscht werden – so viel ist sicher.

 

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