Für zwei Tage nach Alta in Utah zu jetten, um dort die neue Freeride Kollektion von Blizzard zu testen hört sich nach einem etwas unökonomischen Plan an, besonders wenn beinahe zeitgleich die Deadline für die letzte Ausgabe der Saison im Nacken drückt – und natürlich noch zu viele Seiten ohne Inhalt mir weiß vom Rechner entgegen schimmern. Aber einen geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul oder? Und weil sich die Mittelsiler nicht haben lumpen lassen, wurde Mitte Januar das „who is who“ der medialen Freeski-Welt in das legendäre Skiresort nördlich von Salt Lake City eingeladen. Und alle waren sie gekommen – die Jungs von Powder, Freekier, Forecastskier… und natürlich ich, als Optimus Prime!

Etwas verwundert war ich doch zu Beginn über diese Einladung, schließlich steht Blizzard bei uns im deutschsprachigen Alpenraum eher für edle Latten im klassischen Skilauf und die Kollektion der breiteren Modelle wurde in den letzten Jahren firmenintern nicht so gepusht, wie es das Potential der Kollektion mit dem Stierkopf hätte angemessen sein müssen.

Wer unsere Testkritiken von Gunsmoke & Co in den vergangenen Prime Skiings gelesen haben sollte, dem wird schnell klar, wie ausgewogen, stabil und leicht zu handlen die Latten sind. Zu einer ähnlichen Einschätzung kamen übrigens auch viele der anderen Medien. Federführend das Powder Magazin, das einem der Blizzard Modelle beinahe jede Saison mit dem Award des besten Skier auszeichnete. Vielleicht ist es auch so zu erklären, wie es die Österreicher geschafft haben, sich auf Platz zwei der am meist verkauften Skier zu schieben. Respekt!

Genug gequatscht, ihr wollt ja wissen, was euch in den kommenden Saison erwartet oder? Blizzard liefert für den Winter 2017/18 mit der Progressive und Traditional Line zwei überarbeitete Freeride-Linien. Dabei bleibt das traditionelle Wild West Design mit dem Bullenkopf für Freeride Outlaws weiterhin erhalten.

Blizzard Freeride Progressive Line

Spur, Rustler 11 und Rutler 10

Mit der Progressive Line entwirft Blizzard eine Kollektion für aufstrebende Freerider, die auf der Suche nach einem spielerischen Ski sind, die sowohl Cliff Drops als auch Backcountry-Kicker mühelos meistern. Die neu entwickelten Rustler 11 und Rustler 10, die den Gunsmoke ersetzen, überzeugen mit einem innovativen Mittelbreiten-Konzept: je länger der Ski, desto breiter wird er in der Mitte. So hat der Rustler 11 bei der sogenannten „Aspiring Athlete“ Länge von 188 cm eine Mittelbreite von 114 mm, bei der „Pro Athlete“ Länge (192 cm) 116 mm. Das bietet ambitionierten Freeridern und Profi-Athleten mehr Auftrieb, auch im steilen Gelände.

Switch-Landungen im Backcountry sind dank eines längeren und breiteren Rockers an Tip und Tail ebenfalls kein Problem. Durch den Blizzard Carbon Flip Core – Carbon-Einlagen werden Tip und Tail eingebaut – werden sie bis zu 15% leichter, ohne an Stabilität einzubüßen. Außerdem neu in Rustler 11, Rustler 10 und Spur: die Dynamic Release (D.R.T.)-Technologie. Das ist eine spezielle Fiberglas-Carbon-Konstruktion, die die Ski weniger fordernd und aggressiv macht, ihn aber trotz Tip- und Tail-Rocker enorme Laufruhe verleiht.

Sheeva 11 und Sheeva 10

Als Pedant zu den Rustlers hat Blizzard den Mädels zwei Sheevas spendiert, die in ähnlichen Dimensionen (102 mm und 112 mm Mittelbreite) daherkommen, aber mit einem leichteren Kern und etwas mehr Karbon anstatt Fieberglas abgespeckt wurden.

Optischen hat der bekannte Blizzard Spur einen unübersehbaren Facelift spendiert bekommen und kommt nun mit einem asymmetrischen Sidecut mit massivem Tip- und Tail-Taper. Damit surft der Spur mühelos durch jede Art von Pulverschnee und bleibt auch noch im nose-deep Powder ganz oben.

Blizzard Freeride Traditional Line

Bodacious, Cochise, Bonafide und Brahma

Mit der Traditional Line spricht Blizzard Freerider an, die auch im Backcountry beste Performance und Kraftübertragung erwarten. Ihr fordernder Fahrstil bedarf eines Skis, der die Kraft direkt und ohne Verluste auf den Schnee bringt, sei es im feinsten Powder oder im verspurten Gelände.

Hierfür wurden die bekannten Modelle Bodacious, Cochise, Bonafide, Brahma überarbeitet. Bei den beiden schmälsten Modelle wurden Tip und Tail verbreitert, gleichzeitig der Rocker etwas reduziert. So bekommen die Ski deutlich mehr Auftrieb, behalten aber ihre Stabilität auch auf der Piste bei. Der Cochise zeigt sich neu mit Tip-/Tail-Taper für mehr Wendigkeit.

Bleibt schließlich noch der Bodacious um das Quartett zu komplettieren. Back to the Roots könnte man hier sagen, denn der wurde in seinen Originalzustand „zurückgebaut“. Nach dem der Ski in den letzten Jahren immer mehr an Gewicht und Stabilität eingebüßt hat, und mit den Rustlers neue und verspielte Kollegen an Board sind, besonnen sich die Designer der Bodacious Wurzeln und legen ihn im kommenden Winter genau so auf, wie ihn Mastermind Arne Backström damals konzipiert hatte. Beim Kauf fließt ein Teil des Geldes automatisch in den Arne Backstöm Memorial Fund.

Mit dem Brahma Ca ergänzt Blizzard die Traditional Line mit einem weiteren Modell. Durch die Carbon Drive Technologie, eine Carbon Konstruktion, die über dem Holzkern und einer Fiberglasschicht liegt und dabei auch die Seitenwangen ummantelt, ist der Brahma Ca besonders leicht, zudem agil und präzise zu fahren. Damit eignet er sich bestens als klassischer Freeride- als auch Tourenski.

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