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Die wichtigsten Informationen zur Funktionsweise von Lawinenrucksäcken sowie zu den unterschiedlichen Systemen.

Lawinenrucksäcke – Die wichtigsten Grundlagen

Kaum ein Freerider ist im Gelände noch ohne die potenziellen Lebensretter anzutreffen. Inzwischen haben sich die Lawinenrucksäcke durchgesetzt und gehören zur Ausrüstung wie LVS, Schaufel und Sonde.

Aufbau und Funktionsweise eines Lawinenrucksacks

Die Handhabung von Lawinenrucksäcken ist bei allen Systemen relativ gleich. Mit einem Zug am Auslösegriff blasen sich Airbags auf und bilden mit dem Körper eine optimale Auflagefläche. Klassisch werden dabei über einen Griff am Schultergurt Kartuschen aktiviert, die dann die Airbags mit Gas fluten. Noch eher neu am Markt ist die Aktivierung eines elektrischen Gebläses. Alle Rucksäcke sollten dabei stabile Metallschnallen, Brust- und Schrittgurte besitzen, damit der Rucksack auch in der Lawine am Körper bleibt.

Physikalisches Prinzip von Lawinenrucksäcken

Wissenschaftlich wird das Prinzip als inverse Segregation oder Paranuss-Effekt bezeichnet. Es besagt, dass in der Bewegung die größten Teilchen oben aufschwimmen – wie beim Schütteln einer Müslipackung. Die rotierenden Schneekristalle unterkriechen deinen Körper und drücken ihn nach oben. Dort bricht der Auftrieb ab und du sinkst wegen deines höheren Volumengewichts wie-der zurück. Um in einer Lawine nicht zu versinken, musst du also dein Volumen erhöhen.

Warum braucht man einen Lawinenrucksack?

Das Risiko, in einer Lawine mit einem ausgelösten Airbag ums Leben zu kommen, wird laut einer aktuellen Studie von 2014 halbiert. Im Falle einer Verschüttung bleiben den Kameraden nur rund 15 Minuten für das Suchen, Sondieren und Ausgraben. Wer an der Oberfläche bleibt, hat daher bessere Überlebenschancen.

Lawinenrucksäcke mit Airbag

Es gibt zwei unterschiedliche Bauweisen. ABS ist das einzige System mit zwei Airbags. Links und rechts am Körper sorgen sie mit 170 Litern für eine Volumen- und Flächenvergrößerung. Die beidseitige Anbringung der Airbags stabilisiert den Körper, begünstigt eine horizontale Lage und erhöht die Chance deutlich, an der Lawinenoberfläche zu bleiben. Alle anderen Anbieter sind mit einem Airbag ausgestattet, der sich im Nacken entfaltet.

Die verschiedenen Varianten eines Lawinenrucksacks

Lawinenrucksäcke sind nicht günstig, umso besser, wenn sie sich modifizieren lassen. Bei ABS und seinen Lizenzkooperationen kauft man sich eine Basiseinheit aus Rucksackrücken und TwinBag-System. Im Anschluss kann man zwischen verschiedenen Packsäcken wählen. Die ABS-Zip-ons werden über einen Reißverschluss mit der Basis verbunden, sodass dieselbe Basiseinheit einfach vom Freeride- in einen Mehrtagesrucksack umgerüstet werden kann. Bei anderen Anbietern kann lediglich die komplette Auslöseeinheit entfernt werden und optional in einen anderen kompatiblen Bag integriert werden

Fliegen mit einem Lawinenrucksack

Da die meisten Airbags mit Gaskartuschen gefüllt werden und ABS zusätzlich noch mit einer kleinen Sprengkapsel im Griff arbeitet, um den Airbag zu aktivieren, wer-den diese Modelle am Flughafen als Gefahrengut behandelt. Auf den Webseiten der Anbieter findet ihr aber entsprechende Formulare, die euch zur Mitnahme berechtigen.

Welcher Lawinenrucksack ist der Beste?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Daher haben wir in diesem Artikel die verschiedenen Vor- und Nachteile der Lawinenrucksacksysteme der wichtigsten Hersteller aufgelistet. Darüber hinaus findet ihr zu jedem System eine aktuelle Kaufempfehlung von uns.

Weiter geht es auf der nächsten Seite mit den ersten System: ABS.

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